Immobilien-Makler VS. Hausversteher

von | 21, 12, 20 | ALLGEMEIN

Carl-Ludwig Holzach, Grenzland Immobilien, Bocholt 

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Montag, 12. Oktober 2020, 16:00 Uhr,
Nordwall 6 in Bocholt,
Meetingraum GRENZLAND-Immobilien
im ersten Obergeschoss

Trotz der mittlerweile recht engen Freundschaft begegnen wir uns mit dem gebührenden Abstands-Respekt, aber nicht minder herzlich.

Ich freue mich auf dieses Interview,
weil ich ahne, dass mich Ludwigs
Antworten zum Teil überraschen werden und … weil dieser Mann mit einer Stimme gesegnet wurde, die mich an einen
samtigen Rotwein erinnert. 

Ludwigs Geste lässt vermuten, dass er heute die Rolle des „Kronzeugen“ zum Unternehmen GRENZLAND Immobilien einnehmen soll 

Part I –
Persönliches 

Ludwig, deine gegenwärtige Geistesverfassung? 

Ein Zustand extremer Aufmerksamkeit. 

Sommer oder Winter?

Herbst.

Wein oder Bier?

Ein guter Wein.

Meer oder Berge?

Berge, absolut.

Früher Vogel oder Nachteule?

Eher die Nachteule.

Fisch oder Fleisch?

Fleisch.

Sternzeichen?

Traktor.

Weil …?

Ich hasse diese Fragen nach den Sternzeichen.

Ich hasse Antworten, die ein „ich hasse“ beinhalten. Weiter geht’s …

Was ist der Aszendent vom Traktor? 

Waage.

Die Frage stelle ich nicht, weil ich an deinem Aszendenten interessiert bin. Eine konkrete Antwort ist eher ein Anhaltspunkt dafür, dass mein Gegenüber esoterisch angehaucht sein könnte. Aber das scheint bei dir nicht der Fall zu sein. Schmunzeln.
Amerika oder Asien?

Amerika.

Kochen oder backen?

Kochen, keine Frage. Ich kann nicht backen.

Salzig oder süß?

Salzig.

Trinken oder kiffen?

Ähhh … heute gerne trinken. 

Gelächter. Die Art der Antwort verrät mir, dass Ludwig vor Urzeiten schon mal Hecke oder 

etwas Ähnliches geraucht haben könnte. ™r 

Buch oder Hörbuch?

Buch als Anspruch – Hörbuch derzeit Realität.

Internet oder Laden?

Internet.

Lieblingsfarbe? 

Gelb.

Sender oder Empfänger?

Sowohl als auch – beides. 

Einspruch, du hast unlängst gesagt: 
„Als ich jünger war, fand ich nichts schöner als Schweigen.“

Das ist richtig.

Wie bist du an deinen Spitznamen 
„Lucki die Quasselstrippe“ gekommen?

Das hat mit dem Traktor zu tun. Das ist schon ein paar Jahrzehnte her. Wir waren mit Freunden zum Urlaub in Richtung Süden unterwegs. Ich habe fünf Stunden lang nichts geredet. Plötzlich fuhr ein Traktor über die Straße, was mir den Ausspruch entlockte: „So einen Traktor hätte ich auch gerne.“ Da hatte ich meinen Namen weg. 

Sekt oder Selters?

Sekt.

Barfuß oder Lackschuh?

Barfuß.

Ich nenne dir ein paar Begriffe. Du sagst mir bitte spontan, was dir dazu einfällt. 

Okay.

Donald Trump …

… Katastrophe.

Angela Merkel …

… gute Frau.

Markus Lanz …

… häufig nicht neutral.

Welches Baujahr bist du?

1959.

„Versuche, Aufrichtigzu sein.“
Carl-Ludwig Holzach
„Ich gehörte zu den Linken, die gerne gut Essen gingen.“
Carl-Ludwig Holzach
Was war abgesehen von deiner Geburt das herausragende Ereignis in diesem Jahr?

Ähm … es war vier Jahre vor Kennedys
Ermordung.

Das stimmt, aber du schummelst dich über Umwege in den sehr bedeutenden Jahrgang 1963 – mein Geburtsjahr. 

Gelächter.

Gab es Jugendsünden bei dir?

Sicherlich, aber da haben wir jetzt keine Zeit für.

Ich bin mir sicher, dass es da neben Hecke- rauchen noch einiges geben könnte und hake nach.

Ich erinnere mich an einen Ausspruch von dir: „Ich gehörte zu den Linken, die gerne gut essen gingen.“ 

Das stimmt, das kannst du gerne zitieren.

Schwenken wir in den Food-Part – was ist dein absolutes Leibgericht? 

Selbstgemachte Cocktailsauce mit Shrimps.

Was trinkt man dazu?

Einen gut gekühlten Weißwein.

Welches Gericht macht dir so schnell keiner nach?

Joop-Nudeln. Die Einzige, die das kann, sitzt hier neben mir.

Aus dem Joop-Kochbuch? Ich erinnere mich, das habt ihr mir geschenkt. Das hat eine dicke Spiralbindung und ein ziemlich buntes Cover, ich meine blau?

Genau. Bei diesem Gericht kommt es auf die richtige Mischung an. Das Rezept befindet sich auf den Seiten mit den bezahlbaren Gerichten – das Kochbuch ist in unterschiedliche Budgetstufen eingeteilt.

Du hast mal in einem französischen Bistro gekellnert. 

Ja, in Frankfurt, in meiner schönsten Zeit dort. Ich habe das 2-3 Jahre gemacht. Es war zu einer Zeit, wo ich mit Joschka Fischer an der Startbahn West im Dreck lag, wir uns an die Flughafentore gekettet und Flugblätter aus einem Flugzeug über der Zeil abgeworfen haben.

Das war diese Mischung aus politischem Engagement, das Leben genießen und das Gefühl zu haben, etwas Sinnvolles zu tun. Verwoben mit guter Küche, guten Weinen, intellektuellen Leuten, die in dieses Bistro kamen … das Gefühl, jung zu sein und dieses Jungsein auch leben zu können … daran erinnere ich mich gerne zurück. Das hat mich sehr geprägt.

Wie hieß das Bistro?

Knoblauch.

Ich habe das bei der Niederschrift gegoogelt, diese Kultstätte scheint es immer noch zu geben. Ich habe es gerade unter „Restaurant-Tipps“ in Evernote gespeichert.

Was ist der bislang ultimativste Tropfen, der deinen Gaumen passiert hat?

Das war in dieser besagten Zeit damals ein Sancerre, den wir auf der Karte hatten. Ich habe den als unglaublich köstlich in Erinnerung – es war der teuerste Wein in diesem Bistro. Wenn der letzte Gast gegen 01:00 Uhr das Lokal verließ, saßen wir oft noch bis um 03:00 Uhr zusammen, um die Küche zu plündern und die angefangenen Weine zu leeren. Gepaart mit diesen Erinnerungen ist dieser Wein in der Retrospektive der köstlichste Wein, den ich jemals genossen habe.

Meine Niederschrift-begleitenden Recherchen spüren den Sancerre auf der aktuellen Weinkarte des Knoblauch auf: Die Cuvée „Les Caillottes“ von Jean-Max Roger, Bué, Frankreich. Den werde ich in der hiesigen Region nicht finden – zack, bestellt. Du wirst Augen machen, mein Lieber, bei deiner Nachvernehmung! 

Zeitsprung: Ludwigs Schlupflider lifteten sich selbständig, als wir den georderten Sancerre bei einer Folgebesprechung entkorkten.

Gibt es auf deiner vinophilen Bucketlist einen Tropfen, den du mal genossen haben willst, bevor du irgendwann ins Gras beißt?

Ich würde gerne so richtig was von Rotweinen verstehen. Ich kann möglicherweise einen guten Rotwein von einem schlechten unterscheiden. Aber ich würde dieses Thema gerne vertiefen – mit jemandem, der mich da durchführt, der mir zeigt, wie Geschmack funktioniert … auch bei älteren Tropfen. Wie kann ich mir z.B. Geschmäcker merken und diese wieder abrufen.

Zwischen diesem Ausspruch und unserem Kennenlernen von Elke Drescher, der Expertin für Wein-Raritäten (die findet ihr in der Indian-Summer-Story in dieser Ausgabe) liegen gerade mal gerade 23 Stunden. Wer mag da an Zufälle glauben? Es könnte die zweite Elke werden, die dein Leben bereichert, mein Lieber. 

Du hast die Möglichkeit, mir nur ein Musikstück vorzuspielen, was dich unheimlich fasziniert. Welches höre ich dann und warum?

Die 6. Symphonie von Beethoven, dort gibt es eine Stelle, wo der Kuckuck kommt.

Jeden zweiten Sonntag hat mein Vater beim Frühstück dieses Stück aufgelegt. Es war eines unserer Familien-Rituale. Kurz bevor der Kuckuck (der von zwei Klarinetten dargestellt wurde) kam, gingen wir ins kollektive Schweigen. Wir lauschten dieser Passage, um dann mit dem sonntäglichen Frühstück weiterzumachen. Dieser Moment ist mir noch sehr vertraut.

Es gibt Bücher, die sind in der Lage, dem Leben eine andere Richtung zu geben – manchmal nur marginal, manchmal sehr bedeutsam. Gibt es solche Druckwerke in der Vergangenheit? 

Jack Nasher ist Professor für Organisation und Unternehmensführung an der Münchener Business School und in Stanford. Er ist Wirtschaftspsychologe mit Schwerpunkt Verhandlungstechniken. Seine Bücher „Deal – du gibst mir, was ich will“ und „Überzeugt – Kompetenz zeigen und Menschen für sich gewinnen“ finde ich großartig. Die Hörbücher liest er selber. Ein Genuss.

Gibt es einen Film, der dich zutiefst bewegt hat?

Die Antwort lässt ungewöhnlich lange auf sich warten …

„Ein Fisch namens Wanda“. Ich schaue ihn wahrscheinlich immer wieder genauso gerne, wie die Frauen „Pretty Woman“ schauen. Das hat nichts mit bewegend zu tun, bei mir ist es der britische Humor, den ich sehr liebe.

Ich weiß gar nicht, ob es das in der Form noch gibt … aber … wenn ich dir das Posie-Album deiner Nichte reichen würde: Was würdest du in die Spalte „Meine Hobbies“ schreiben?

Das Problem ist, wenn ich jetzt sagen würde, mein Job ist mein Hobby, dann würde das meine Nichte womöglich nicht richtig verstehen. Ich fahre ab und zu Motorrad, ich koche, ich fahre gerne Ski, ich spiele gelegentlich Golf und gehe spazieren … aber eigentlich ist meine Arbeit mein Hobby.

Die mache ich unheimlich gern und wirklich mit ganzem Herzen.

Wo würden dich die Leserinnen und Leser des PLATZHIRSCH antreffen, wenn du behauptest, du bist an deinem absoluten Lieblingsplatz? 

Dann sitze ich ganz oben auf dem Berg und schaue kurz runter.

Genauer … 

Mit der Schindlergratbahn in St. Anton am Arlberg auf 2.660 Meter. Oben kurz mal innehalten, den grandiosen Rundumblick bei strahlendem Sonnenschein genießen. Zweimal ganz tief durchatmen und dann  gleich links ab in den Tiefschneehang.

Viele kreative Menschen pflegen Rituale. Sie suchen Orte auf, von denen sie glauben, dass ihnen da Ideen wie am Fließband kommen. Gibt es einen solchen Ort bei dir?

Ja, da bin ich am Meer – dort, wo ich 1½ Stunden am Strand laufen kann, ohne zu sprechen.

Welches Meer, welcher Strand?

Die Nordsee – der Strand zwischen Noordwijk und Katwijk – hin und zurück. Das ist die Strecke meiner Inspiration.

Kurze Bilanz, ich finde deine Antworten toll. Sie sind sehr präzise und konkret. Viele der Fragen scheinst du dir schon mal persönlich gestellt und beantwortet zu haben – eine Eigenschaft, die sehr reflektierte Menschen auszeichnet. 

Danke.

Gibt es ein Lebensmotto, ein Zitat, was du gerne mit den Leserinnen und Lesern teilen würdest? 

Part II – GRENZLAND

Ludwig, es gibt euch als Unternehmen GRENZLAND  jetzt seit neun Jahren. Was verbindet ihr mit dem Namen?

Die erste Intention war, dass wir unseren Familiennamen nicht einbringen wollten, also nicht Holzach-Immobilien oder ähnlich. Der zweite Gedanke war, dass wir unserer Region gegenüber Respekt zollen. Wo sind wir hier? Wir sind im Land an der Grenze. 

Was genau ist euer Business – auf welchen Säulen fußt das Unternehmen GRENZLAND Immobilien? 

Unsere Hauptsäule ist die klassische Vermittlung von gebrauchten Immobilien, sowohl im Verkauf als auch in der Vermietung – wobei der Verkauf deutlich überwiegt. 

Mittlerweile sind wir auch stark im Neubaugeschäft engagiert. Wir projektieren Neubauten – in der Regel Mehrparteienhäuser, Doppelhaushälften und vereinzelt auch Einfamilienhäuser. Das machen wir gemeinsam mit Bauträgern.

Wenn wir ein Grundstück erworben haben, setzt der kreative Prozess ein, wie man dieses Grundstück bautechnisch am besten nutzen kann. Dann suchen wir uns einen Partner als Bauträger, der dieses Projekt umsetzt. Unser Part setzt dann wieder ein, wenn es um die Vermarktung der Wohneinheiten geht.

Für unsere dritte Säule haben wir eine Firma gegründet, wo wir selbst als Bauträger auftreten.

Gibt es ein aktuelles Projekt, was wir teasern sollten?

 Ja, wir planen derzeit ein Neubauvorhaben in der Herzogstraße, auf einem Grundstück von 1.000 Quadratmetern, wo sechs exklusive Wohneinheiten entstehen. 

Darüber hinaus haben wir uns zum Ziel gesetzt, kurz- bis mittelfristig ein größeres Neubauvorhaben (ca. 70 Wohneinheiten) umzusetzen, wo wir bezahlbaren Wohnraum schaffen. Wir sind der Meinung, dass derzeit viel teurer Wohnraum in Bocholt geschaffen wird, dass man aber auch den preiswerteren Sektor bedienen muss.

Dafür suchen wir derzeit das passende Grundstück. 

Was meint ihr genau mit „bezahlbarem Wohnraum“?

Wohnraum, der vom Land gefördert wird. Damit sind die Mieten gedeckelt auf 5,85 Euro pro Quadratmeter. Diese Wohnungen würden wir im Bestand behalten und in die Vermietung geben.

Sprechen wir über euer Team. Wie haben Elke und du euch aufgeteilt? Wie funktioniert das so mit Mann und Frau im Tagesgeschäft?

Wir haben das über Jahrzehnte trainiert. Elke macht das Marketing, die Buchhaltung und den Zahlungsverkehr. Ich bin derjenige, der berät und verkauft.

Sprechen wir über Annette. Sie war zunächst eine potenzielle Kundin, d.h. sie wollte ein Haus kaufen. Nachdem das im zweiten Anlauf geklappt hat, kam Annette zu uns und sagte: „Jetzt fange ich hier an zu arbeiten.“ 

Wir haben sie eingestellt. Sie ist sehr kreativ, ich würde sie als Künstlerin und Journalistin bezeichnen. Sie schreibt unsere Exposees die sehr umfassend sind, die teilweise 60 Seiten haben.

Daneben gibt es Olga. Sie hat vor acht Jahren ein Schülerpraktikum bei uns gemacht.

Vor 1½ Jahren tauchte sie dann bei uns auf. Sie hatte ihre Ausbildung absolviert, ihren Betriebswirt gemacht und sagte: „Jetzt fange ich bei euch an.“ Uns blieb keine andere Wahl.

Das scheint relativ einfach zu sein, bei euch einen Arbeitsvertrag zu bekommen. 

Bei diesen beiden Ladies war das tatsächlich so. Olga ist mittlerweile komplett eigenständig im Vertrieb unterwegs und regelt den gesamten Bereich der Vermietung. Sie ist das junge Gesicht unseres Unternehmens. 

Wer sind die anderen Person auf eurem Simpsons-Teamfoto? 

Ja Marlies, unsere erfahrenste Maklerin. Axel mit seiner angeschlossenen Versicherungsagentur, ist Experte u.a. für Gebäudeversicherungen. Laura mit der Honigtelefonstimme spricht unsere potenziellen Kunden an. Und Conny, die Elke im Marketing unterstützt. 

Hat sich euer Business verändert? 

Die Aufgabenstellung ist gleich geblieben – aber die Intensität, diesen Job zu machen, hat sich verändert. Du musst heute eine Menge Skills haben, um den unterschiedlichen Aufgabenstellungen gerecht zu werden. 

Menschen haben eine Immobilie, von der sie erst einmal wissen wollen, was sie wert ist. Diese Wertermittlung ist die Grundlage für die Überlegung, ob sie sich davon trennen wollen. Manchmal schwingt da auch eine aktuelle Lebensproblematik ein.

Unser Job ist es, die Menschen so zu beraten, dass sie eine gute Entscheidung treffen können – in welcher Form auch immer. Das kann der Verkauf des Hauses sein, ein Umbau, ein Rückbau. Wenn diese Entscheidung getroffen ist, begleiten wir die Menschen bei der Umsetzung.

Ich hatte mir aus dem Vorgespräch die Notiz gemacht „Denkt eure Steine mit“ – insbesondere, wenn neue Lebenskapitel geschrieben werden sollen. Wenn z.B. das Thema Ruhestand ansteht, machen sich Menschen vielleicht um alles Mögliche Gedanken – und vergessen dabei das Nest, in dem sie wohnen. Ist dieses so beschaffen, dass es dem veränderten Freizeitpotenzial gerecht wird? 

Vollkommen richtig, das ist eine unserer Aufgabenstellungen – neben vielen anderen … 

Wir haben Kunden, denen ihr Haus oder ihre Wohnung zu klein geworden ist, weil sie sich weiterentwickelt haben, weil sie Kinder bekommen haben, weil sie erfolgreich geworden sind.

Andersherum haben wir Kunden, denen ihr Haus zu groß geworden ist, weil sie älter geworden sind, weil die Kinder aus dem Haus sind, weil ihr Radius kleiner geworden ist.

Menschen, die ihr Zuhause – ihr Nest, wie du sagst – als Belastung empfinden. Eine Bürde, die sie davon abhält, im Alter schöne Dinge zu tun. 

Es gibt Menschen, die in eine finanzielle Schieflage gekommen sind, die sich möglicherweise von ihrem Haus trennen müssen.

Wenn die Lebenspartnerschaft auseinander geht, eine Scheidung ansteht, dann sind das sehr belastende Situationen, wo einem bisweilen der klare Gedanke fehlt, wie man gemeinsam klug mit der Immobilie umgehen kann.

Heutzutage ein Haus zuverkaufen,
stellt keinen Statusverlust mehr dar. 

Es ist ein sicheres Indiz für einen souveränen Umgang
mit dem Älterwerden.

Carl-Ludwig Holzach

Ein Haus zu verkaufen, ist für viele Menschen immer noch etwas Einmaliges. Das ist etwas anderes, als ein Auto zu verkaufen. Das heißt, es gibt oftmals keine eigenen Erfahrungen, auf die sie zurückgreifen können. So ein Hausverkauf ist mit großen Fallstricken verbunden – man kann dabei wahnsinnig viele Fehler machen. Deshalb braucht es eine gute Beratung. Da bringen wir unsere Expertise ein.

 Teilweise haben wir es mit Schicksalen zu tun – die wir begleiten. Das ist bisweilen sehr eng im Kontakt und von großem Vertrauen geprägt. Die Menschen geben uns zum Teil ein Stück ihres Lebens in die Hand. 

Ich habe dich vorhin zucken sehen, als ich das Wort Makler strapaziert habe. Was wäre das richtige Wording für euren Berufsstand?

Wir sind Immobilien-Coach, Immobilien-Manager, wir sind Hausversteher, wir sind Begleiter … wir sind Freund und machmal auch Therapeut. Wir sind ganz, ganz viel mehr als jemand, der nur von links nach rechts makelt.

 Was macht ihr möglicherweise anders als andere? Wieso sollte man sich an euch wenden?

Wir schauen nicht auf den Wettbewerb. Wir lernen sehr viel aus dem, was uns unsere Kunden zurückspiegeln – was uns auszeichnet. Das macht uns stolz und treibt uns an. Wenn wir mit einem Kunden diese Immobilienreise antreten und den Prozess zu seiner Zufriedenheit abschließen, werden wir weiterempfohlen – so ist das Geschäft. Und dessen sind wir uns bewusst. 

Wir arbeiten ohne Netz und doppelten Boden, d.h. wir sind jederzeit kündbar. Apropos Netz, wir sind sehr gut vernetzt, um Menschen voll umfänglich bei dieser Immobilienreise zu begleiten. Dazu gehören auch exzellente Kontakte zu den Banken, wenn das Thema Beratung bei der Finanzierung gewünscht, sprich: vom Kunden aufgerufen wird.

Ich würde gerne Matterport ansprechen, weil es mich fasziniert, mittels dieser Technik selbstbestimmt ein Objekt zu erkunden.  

Das stimmt, das ist unser Handwerkzeug, was wir beherrschen. Wir legen Wert auf gute Exposees, das heißt: auf gute Beschreibungen, gute Fotos …  und wenn man das wie mit Matterport in 3-D visualisieren kann, Luftaufnahmen mit Drohnen einbinden kann, dann sollte man das nutzen.

Sag mal, können wir dieses Tool nutzen, um unseren MÜ12 Verlag & Agentur für andere erlebbar zu machen? 

Kein Problem, mach´ gerne einen Temin mit Olga, das ist unsere Matterport-Expertin. 

Wer sollte idealerweise Kontakt mit euch aufnehmen? Für welches Problem wärt ihr die Lösung? 

Menschen, bei denen das Thema Immobilie gerade an Relevanz gewinnt. Menschen, die eine Herausforderung in ihrem Leben haben, bei der eine Immobilie involviert ist. Menschen mit Grundstücken. Menschen mit Häusern. Natürlich auch Menschen, die einen Raum, eine Immobilie suchen. 

Der Grundappell ist: Wenn ihr anfangt, über euer Haus nachzudenken – hier sind Menschen, deren tägliches Brot es ist, wohlschmeckende Lösungen zu entwickeln. 

Wichtig ist: Die Beratung, die Wertermittlung sind mit keinerlei Kosten verbunden. 

Haben wir irgendetwas vergessen, was wichtig sein könnte? Ich hatte im Vorgespräch erzählt, dass es für mich so erhellend war, dass es in der Hetkamp-Story (PLATZHIRSCH #3) ein Paar gab, das sein Haus für den neuen Lebensabschnitt Ruhestand ganz neu gedacht hat. Eigentlich hätten die sich verkleinern können. Aber … die Geborgenheit in den vertrauten Wänden war ausschlaggebend dafür, das Thema Nest/Zuhause vollkommen neu zu denken. 

Ja, das kommt relativ häufig vor, dass Menschen zu uns kommen, denen ihr Haus zu groß geworden ist, die aber Angst vor dem Schritt haben, der die Lösung sein könnte. Das ist auch verständlich, weil es so entscheidend ist, weil es mit gravierenden Änderungen zu tun hat und oftmals das, was dann kommt, so nebulös anmutet. Dieser Prozess streckt sich bisweilen über sehr viele Jahre. 

Wir streben ganzheitliche Lösungen an. Das Haus zu verkaufen, ist eins. Aber auch diese Suche nach einem neuen Heim, wo sich diese Menschen wohlfühlen, gehört für uns dazu. 

Es ist dramatisch zu sehen, wie Menschen oftmals den richtigen Zeitpunkt verpassen, diese Entscheidung zu fällen. Sie sind dann möglicherweise zu alt. Sie ziehen vielleicht noch in eine kleinere Wohnung, sie sind dann aber teilweise nicht mehr in der Lage, dieses neue Leben wertzuschätzen und die neuen Freiheiten zu genießen. Dann richtet sich der Fokus nur noch auf das Vergangene. 

Es ist ganz, ganz wichtig, die Entscheidung frühzeitig zu suchen und zu fällen. Unser Job ist es auch, die positiven Effekte, die damit einhergehen, herauszuarbeiten. Der neue Lebensabschnitt mit seinen Annehmlichkeiten sollte Lust machen, sollte motivierend sein. Wir haben schon viele Menschen anschließend aufblühen sehen, weil diese Bürde „Großes Haus“ eben nicht mehr den Blick auf ein schönes Älterwerden vernebelt hat. 

Ein abschließender Punkt, der mir aus der schon erwähnten Hetkamp-Story hochpoppt. Die feststellende Frage des Geschäftsführer Helmut Ackmann: „Was glauben Sie, wieviele Menschen sich in den eigenen Räumlichkeiten nicht wohlfühlen?“

Das ist ein Phänomen, was wir oftmals beobachten. 

Ich werden gerade von der Klarheit, von der Brisanz dieses Themas überrascht. Kirsten und ich sollten mit einem Glas Wein durch unser Nest laufen und uns zielführende Fragen stellen. Was fehlt eigentlich, dass wir uns zu 100 Prozent wohlfühlen? Und … wie könnte sich die Situation in 10 oder 20 Jahren darstellen? 

Genau das solltet ihr tun. Mir persönlich imponieren Menschen, die diese Entscheidung konsequent suchen und umsetzen.  Die z.B. alles verkaufen, sich mit einem Wohnmobil auf die Reise machen und dabei eine Idee entwickeln, wie ihr zukünftiges Nest beschaffen sein muss und wo das Zuhause sein wird.

 Tue mir einen Gefallen, sprich in Kirstens Beisein nicht das Thema Wohnmobil an. Ich bin ziemlich froh, dass wir in dieses Thema mit einem Delay versehen haben. Sie ist dafür sehr empfänglich. 

Versprochen.

Letzte Frage: Ich weiß von Kirsten, dass ihr auch schon mal mit Heinrich Schwarze-Blanke im Bereich des Graphic-
Recording zusammengearbeitet habt.
Dürfen wir darauf verweisen?

Sehr gerne – Heinrich ist einfach genial, wir können euch den Chart gerne zur Verfügung stellen, wenn ihr das mögt.

Klingt nach nem Deal … Darf es ein
Fläschlein deines Lieblings-
Sancerre sein?

Dankbares Kopfnicken … (rb)

Unser Job hat ganz wenig mit Häusern zu tun, mit Steinen, mit Gewerken wie dem Dach. 

Es geht insbesondere um die Menschen,
die darin wohnen.

Carl-Ludwig Holzach und Elke Sommers-Holzach

GRENZLAND Immobilien

Nordwall 6, 46399 Bocholt
Fon: +49 (0)2871 237025

www.grenzland.im