JÜRGEN
Lieblingsstücke:
„Sex Machine“ von James Brown
Leibgericht:
Kikok-Hähnchen mit Zauberkartoffeln
Hobbys:
Immer noch Schlagzeug spielen
Lieblingsplatz: Campingplatz auf Borkum
Wunschauto:
BMW 1602 Touring, Bj. 1962, in rot
FRANK
Lieblingstück:
Comfortably Numb“ von Pink Floyd
Leibgericht:
Käsespätzle, Rotkohl und Fleisch
Hobbys:
Fotografieren von Musikern
Lieblingsplatz:
Mit dem Motorrad durchs Münsterland
Wunschauto:
Alter Flügeltürer von Mercedes
#1 Jürgen, deine Gründerstory in der gebotenen Kürze …:
Jürgen Brüning: Okay. Gelernter Schreiner – Studium zum Bauingenieur – Angestellter im Architekturbüro.
Schlagzeuger in einer Band, die irgendwann nicht mehr zufrieden mit dem war, was es technisch zu leihen gab. Dann haben wir uns das Equipment gekauft und ich habe mich drum gekümmert, sprich: ich habe mich autodidaktisch zum Tontechniker weiterentwickelt. Das ist meine Passion. Gewerbeanmeldung im November 1995. Hintergrund: Meine damalige Lebensgefährtin hatte mich vor die Tür gesetzt. Und da konnten mich alle mal … Du weißt schon. Ich bin dann zur Bank, habe mir 3.000 Mark besorgt und mir ein Mischpult gekauft.
#2 Also, wenn Frauen einen doof behandeln, kann das durchaus ein Karrierebeschleuniger sein?
Jürgen: In dem Moment war das so.
#3 Das ist jetzt 24 Jahre her, was ist in der Zwischenzeit passiert?
Jürgen: Die Umstellung von analog auf digital – im Bereich der Mischpult-Technik. Und die Aufrüstung unseres Equipments. Alles an Mikrotechnik, was du dir vorstellen kannst. Nackenbügel, Headset, Orchester-Mikros und natürlich die gesamte drahtlose Technik. Die vier Schränke, die du unten beim Shooting gesehen hast, die sind alle voll mit Mikrophonen. DJ-Technik – vom klassischen Technics MK2 Turntable bis zur Lichttechnik. Lautsprechertechnik. Jede Menge Endstufen, um die Lautsprecher auch zu betreiben. LED-Scheinwerfer und Moving-Heads, um für Kunden, die in den eigenen vier Wänden feiern, die kompletten Räumlichkeiten mit Architekturlicht auszuleuchten. Videotechnik, Beamer, Leinwände, Screens. Kameratechnik, Regieplätze, Splitter. Der klassische Bühnenbau.
#4 Jürgen, bei welchen Künstlern kam eure Technik zum Einsatz, welche habt ihr im Full-Service betreut?
Jürgen: Jamiroquai, die Fantastischen Vier, Grace Jones, James Brown und sicherlich als Highlight Joe Cocker. Wenn du dann da stehst, als Unternehmer hinter deinem Pult, dann sind das schon Momente, wo du denkst „Das ist schon ne Nummer hier.“ Mein Sohn hat noch einen handsignierten Trommelstock von dem Drummer von Joe Cocker.
#5 Was sind eure Zielkunden?
Jürgen: Wir sind fast nur im B-to-B-Bereich unterwegs.
#6 Frank, erzähle mir mal bitte ein paar Details zum Stage-Truck.
Frank Schwämmle: Wie der Name schon sagt, ist das eine mobile Bühne. Wir haben dort eine LED-Wand installiert von 7 bis 15 qm Größe. Da übertragen wir Fußball, Produktpräsentationen für Firmen, etc. Dort haben Bands bis zu acht Personen Platz. Das Teil haben wir nach unserem Eintreffen beim Auftraggeber innerhalb von 60 Minuten einsatzbereit. Also ideal für Road-Shows oder Business-Veranstaltungen mit einem engagierten Zeitfenster.
#7 Was gehört noch zu eurem Portfolio?
Jürgen: Der gesamte Bereich der Festinstallationen. Die volldigitale Mediensteuerung, d.h. der Beamer fährt aus der Decke und geht direkt an. Die Jalousien fahren zeitgleich runter. Das Einbringen von professioneller Technik in den Konferenzraum. All das, womit Unternehmen heute echte Wow-Effekte erzielen können. Und da geht eine Menge.
#8 Wie hat sich euer Business verändert?
Frank: Früher war das so, da hattest du 80% des Budgets für eine exzellente Beschallung. Und bei den restlichen 20% war die Ansage: „Bring bitte ein paar Lampen mit.“
Das hat sich komplett gedreht. Heute gehen 80% der Kohle für Licht, Video und Special Effects drauf … der Sound hat einfach gut zu sein und spielt nur noch am Rande eine Rolle. Das ärgert uns.
Ich muss da mal eine eigene Botschaft loswerden. Ich bezeichne mich als sehr visuellen Menschen. Aber ich habe festgestellt, dass es in einer so medial-verdichteten Zeit total wohltuend sein kann, sich einfach mal wieder auf seine Ohren zu konzentrieren, sich zu reduzieren. Bleiben wir bei Joe Cocker, ich habe den mal in Düsseldorf bei einem Konzert erlebt. Ich war total enttäuscht. Der Sound war so grottenschlecht, dass der gute Joe auf der Bühne nicht seine Wirkung entfalten konnte. Wenn ich ein Restaurant oder eine Kneipe besuche und die Musik hört sich an wie aus Keksdosen, dann übertrage ich das auf die Qualität von allem, was da kommen mag. Ein gescheites Soundkonzept ist die Basis, das Fundament. Alles andere baut darauf auf.
Frank: Absolut, aber das gerät aus dem Fokus. Wenn heutzutage ein Veranstalter eine Band bucht, dann bekommst du 30 bis 40 Seiten Bühnenanweisung in DIN A4. 15 Seiten gehen schon dafür drauf, was sie gerne essen und trinken wollen. Dann kommt ein Passus, wie die Catering-Räume auszusehen haben und mit welchen Autos sie gerne ge-shuttelt werden wollen. Dann bleiben noch zwei bis drei Seiten über, wo dann erklärt wird, ja ein Mischpult brauchen wir auch.
Jürgen: Ich komme wieder auf Joe Cocker zurück. Damals habe ich Kontakt zu seinem Tour-
Manager aufgenommen, weil ich gedacht habe, da fehlen ganz viele Seiten der Bühnenanweisung. Der hat mir dann gesagt: „Wenn ein Veranstalter jemanden wie Joe Cocker bucht, dann bucht er auch die Technik-Company, die in der Lage ist, Joe Cocker zu versorgen. Was soll ich dir alles aufschreiben, du weißt, was du zu tun hast, sonst wärst du nicht gebucht.“ So geht VERTRAUEN!!!
#9 Lasst uns über den Bereich Business-Events sprechen – speziell Mitarbeiter-Events. Hat sich da was verändert?
Frank: Wir stellen bei unseren Kunden fest, dass da mittlerweile sehr viel Wert auf Qualität gelegt wird. Alle haben die gleichen Probleme, wir ja auch. Wir suchen dauernd Nachwuchs. Unsere Erfahrung ist, dass die Qualität von Mitarbeiterveranstaltungen deutlich gestiegen ist.
Alles Weitere beim Kikok-Hähnchen mit Jürgen Brüning oder demnächst im Podcast – wenn ihr unter anderem wissen wollt, was Jürgen unter Zauberkartoffeln versteht.
(rb)