Der Mensch im Mittelpunkt moderner Arbeitswelten

von | 5, 05, 20 | PLATZHIRSCH-BUSINESS

Staffelstab, Ritterschlag, Espresso, Profiling …

Ein Deep-Dive in die Philosophie von  Thies Bürotechnik Stadtlohn

Mittwoch, 11. März 2020, 09:00 Uhr,
netgo Basecamp /Borken 

Nach einem Vorgespräch in Stadtlohn haben wir uns hier mit Nadine & Sebastian Thies und
Julia Löderbusch verabredet. Wir richten uns den gebuchten Meetingraum für die Interview-Session ein. Technik, Gesprächs-Agenda, etc. Ich komme gar nicht so schnell an den Aufnahme-Button des Recorders, um Sebastians wertschätzendes
Statement einzufangen …

#1 Könntest du die Passage „das hast du sehr gut vorbereitet“ nochmal wiederholen?

Sebastian Thies: Das hast du sehr gut vorbereitet, Roland. (Gelächter … so kann es weitergehen …)

Wurzeln

#2 Sebastian, wo liegen die Wurzeln von Thies?

Sebastian Thies: Das Unternehmen wurde 1968 von meinem Großvater Alfred Thies gegründet.

 

#3 Neben mir sitzt eine 68-erin, das muss ein grandioser Jahrgang gewesen sein. (Gelächter … wenn ich bei meiner Lady punkten kann, tue ich das … immer … meistens … oft …)

Sebastian Thies: Stimmt, ein gutes Jahr. Wir haben vor gar nicht langer Zeit unser 50-jähriges Jubiläum gefeiert. Mein Großvater hat dann den Staffelstab an meinen Vater übergeben. Das war damals krankheitsbedingt sehr holprig, mein Vater musste mit knapp zwanzig das Geschäft final übernehmen, weil mein Großvater kurz darauf seinem Krebsleiden erlegen ist.

Zu diesem Zeitpunkt war Thies ein kleiner Betrieb, der quasi aus einer Garage heraus geführt wurde. Dieses Geschäft hat mein Vater weiter ausgebaut. 

#4 Was war das Geschäft damals?

Sebastian Thies: Lehrmittel, also Schulbedarf wie Overheadprojektoren. Alles, was Schulen an technologischen Geräten benötigt haben. Das war damals noch ein Nischen-Segment, welches aber schnell an Bedeutung gewann. Das große Thema damals war Vervielfältigung. Wie kann ich etwas mehrfach zur Verfügung stellen, ohne es jedesmal neu abtippen zu müssen. Mit den sogenannten Umdruckern kam das Geschäft in Florieren. Neben den Schulen kamen dann auch Unternehmen auf Thies zu, für die das ebenfalls ein Thema war. Mein Vater ist als 16-jähriger Lehrling die Unternehmen im Umkreis mit seinem Fahrrad abgefahren, um die neue Technik vorzustellen.

Unsere DNA liegt seit dieser Zeit darin, Unternehmen jene Leistungen und Lösungen anzubieten, mit denen sie sich effektiver entwickeln können.

-Sebastian Thies 

 

Die digitale Revolution

#5 Wann bist du ins Unternehmen eingestiegen?

Sebastian Thies: Im Jahre 2003. Ich hatte bei Pietsch in Ahaus meine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann gemacht. Ich wäre dort auch übernommen worden. Aber mein Vater hat mir die Tür zu seinem Unternehmen sehr weit geöffnet. Und so bin ich mit 19 Jahren bei Thies im Verkauf gestartet. Ich konnte meine Leidenschaft für EDV mit dem Vertrieb verbinden, eben rauszugehen und mit Menschen zu kommunizieren.

Damals habe ich erkannt, welches Potenzial vor uns liegt und wie wir uns weiterentwickeln können. Der Kern unserer Tätigkeiten war bis dahin sehr handwerklich geprägt. Diese Umdruck- und Kopiermaschinen mussten gewartet werden – das bedeutete in erster Linie schraubende Servicearbeit.

Als dann unsere Branche ihr erste digitale Revolution erfahren hat, sprich: der Wechsel von analogen zu digitalen Kopierern, veränderte sich auch die Zusammenarbeit zwischen meinem Vater und mir. Mein Vater war eher der handwerkliche Typ und ich der leidenschaftliche EDV’ler. 

#6  Bekommst du das zeitlich verortet?

Sebastian Thies: Ich habe 2003 noch analoge Kopierer verkauft. Von 2004 bis 2007 erfolgte dann diese angesprochene Revolution. Damals hat so eine Großmaschine im Wert von 30.000 Euro vier Seiten pro Minute in Farbe kopiert. Heute sprechen wir über 100 Seiten pro Minute für 5.000 Euro. 

Neubau und Staffelstab

#7 Aus unserem Vorgespräch weiß ich, dass 2017 ein weiteres entscheidendes Jahr für euch war, kannst du das mal clustern?

Sebastian Thies: Wir hatten uns bis zu diesem Zeitpunkt schon gut entwickelt. Wir hatten weitere Mitarbeiter für uns gewonnen und unser Produktportfolio vergrößert. Und damit waren unsere räumlichen Kapazitäten erschöpft. Hinzu kam das Thema Außenwirkung. Die Hülle unseres Unternehmens stand nicht im Einklang mit unseren Leistungen im Bereich Innovationen. Unser Gebäude von 1992 wirkte schon sehr „oldschool“. 2014 fiel die Entscheidung, uns neu zu präsentieren. 2015 reifte die Idee bis zum Feinschliff, inklusive Corporate Design. 2016 erfolgte dann der Abriss und Neubau unseres Unternehmens, welches wir dann 2017 vorgestellt haben. Dadurch ist eine ganz andere Aufmerksamkeit für uns und unsere Leistungen entstanden.

#8 Jetzt ist vor kurzem die Übergabe des Staffelstabes von deinem Dad auf dich erfolgt, richtig?

Sebastian Thies: Genau, das war zum 01.01.2020. Mein Vater hat mir schon recht früh Verantwortung übertragen. 2013, also zehn Jahre nach meinem Einstieg, hat er mir 30 Prozent der Geschäftsanteile übertragen.

#9 Mitarbeiterbindung par excellence. (Gelächter)

Sebastian Thies: Das kann man so sagen. Das hat mich natürlich noch stärker motiviert.  Insbesondere 2018 und 2019 haben wir größere Projekte realisiert, vor denen mein Vater mächtigen Respekt hatte – die er uns vielleicht gar nicht zugetraut hat. Da war für ihn der Zeitpunkt gekommen, das Unternehmen mit Lust zu übergeben und uns aus dem Background zu unterstützen. Diese Vertrauensentscheidung haben wir dann im Januar kräftig und ehrwürdig zelebriert. (Sebastians Mimik verrät „anständig gefeiert“.)

#10 Wir waren in der letzten Woche auf einer Veranstaltung zum Thema Unternehmensnachfolge. Das gestaltet sich ja für viele als sehr schwierig. Das scheint bei euch aber sehr geschmeidig vonstatten gegangen zu sein – oder?

Sebastian Thies: Das ist in einem großen Maß der Verdienst meines Vaters. Der kann wirklich gut abgeben und loslassen. Der ist zwar handfest in seiner Art und Weise, aber überhaupt nicht ego-getrieben. Mein Vater hat überhaupt kein Problem damit, in den Hintergrund zu treten, wenn er sieht, dass andere einen guten Job machen. Ich durfte relativ früh gestalten, einleitend mit seinen Worten: „Sebastian, meckere nicht über das, was ich gemacht habe, sondern mache es anders.“ Und dann hat er mich gelassen.

Team Thies

#11  Wenn man auf eurer Website durch euer Team scrollt … da ist verdammt viel Thies drin, oder? Ist das eine zufällige Namensdeckung oder eine Familienzusammenführung? 

Sebastian Thies: (Gelächter) Das ist wirklich alles Familie. Nadine ist seit Oktober mit an Bord. Mein Bruder Hubert ist im März 2019 zu uns gestoßen. Ansonsten unterstützen uns mein Onkel Heinz in der Möbelmontage, mein Onkel Alfred heute in der Auslieferung, früher Beratung und meine Mutter Beatrix in der Buchhaltung. Dann noch mein Vater Hubert im Background … und ich. Du hast recht, das sind schon recht viele Thies. 

#12 Wenn man bedenkt, wie schwierig sich bisweilen Familie und Business vereinbaren lassen, könnte man das als sehr schönes Zeichen werten, oder?

Sebastian Thies: Das ist auch nicht immer einfach. Aber es waren bewusste Entscheidungen, und das spricht für sich. 

#13 Laut euer Teamseite habt ihr auch die Funktion des Feelgood-Managers mit einem Familienmitglied besetzt und zwar mit Barny. 

Nadine Thies: Das stimmt, das ist unsere französische Bulldogge, die wird in Kürze zwei Jahre alt und ist ein ziemlich lustiges Kerlchen und für alle Dokumente im Haus der Aktenvernichter.

 

Neuverpflichtung 
Nadine

 

#14 Dann sprechen wir jetzt mal mit einer der Neuverpflichtungen. Nadine, wir waren zunächst Brieffreunde. Ich habe mir noch eine Passage aus unserem Austausch via XING notiert: „Der PLATZHIRSCH ist gut angekommen und fühlt sich sichtlich wohl zwischen meinen Barbara-Magazinen.“
(Gelächter) Erzähl doch bitte was zu deinem Background!

Nadine Thies: Ich komme aus Wetzlar in Mittelhessen. Dort habe ich zehn Jahre beim Konzern Bosch-Thermotechnik im Vertrieb und im Change-Management gearbeitet. Ich war dort als Moderatorin und Prozessbegleiterin eingebunden. Sebastian habe ich vor 12 ½ Jahren in Frankfurt kennengelernt. 

#15 Physisch oder übers Internet?

Nadine Thies: Nee, ganz klassisch … in einer Diskothek. (Gelächter) 
In der Kennenlern-Phase habe ich erkannt, dass Sebastian sich zum Unternehmer entwickeln wird. Mir war klar, dass wenn das mit uns etwas Festes wird, die Verlagerung meines Lebensmittelpunktes in das mir unbekannte Münsterland anstehen wird. Ich habe mir insgesamt 3 ½ Jahre Zeit gegeben, das kennenzulernen. Das war immer ein bisschen wie Urlaub, bis ich gemerkt habe, jetzt wird es Ernst, jetzt steht eine Entscheidung an.

In meinem damaligen Job war ich zuletzt sehr viel im internationalen Vertrieb tätig und oft im Ausland unterwegs. Ich habe dann an den ganzen schönen Wiesen und Wäldern hier in der Region vorbei Ausschau nach Unternehmen gehalten, die mich und mein Know-how reizen könnten. Ich habe mich dann für das Unternehmen JEMAKO in Rhede entschieden, wo ich jahrelang Personalleiterin war. Zuletzt war ich bei der Firma Saati in Raesfeld, einem Hersteller für technische Textilien. Bislang war ich immer in produzierenden Unternehmen tätig.

 Mein Mann baggerte schon ein bisschen länger an mir rum, geschäftlich gesehen. (Schmunzeln) Aus seiner Sicht war es längst fällig, dass ich ins Familienunternehmen Thies einsteige. Ich habe das sehr lang beobachtet und geschaut, wann der richtige Zeitpunkt dafür sein könnte. 

#16 Wann wurde aus dem Beobachten eine konkrete Handlung?

Nadine Thies: Wir haben da unseren HuDo … das steht für Huberts Donnerstag. Ein altes Ritual mit Sebastians Vater Hubert, wo wir drei zusammenkommen und über die Woche sprechen. Wo Hubert sich Impulse von mir holt, wo ihm meine Meinung wichtig ist – auch aus Personaler-Sicht.

 Da haben wir über ein paar Jahre hinweg gemerkt, dass das gut funktioniert, dass wir auf Augenhöhe sprechen. Als sich dann die Unternehmensnachfolge im letzten Jahr andeutete, haben Sebastian und ich konkreter überlegt, was Sinn macht, was meine Rolle sein könnte. 

#17 Könnt ihr uns den Hintergrund zum HuDo noch ein wenig näher bringen?

Nadine Thies: Entstanden ist der HuDo eigentlich durch meine Schwiegermutter. Die geht donnerstags regelmäßig mit ihren Freundinnen zum Laufen – bei Wind und Wetter. Hubert war dann alleine und als absoluter Beziehungsmensch wohl zu einsam. Er ist ganz oft spontan bei uns reingeschneit, manchmal auch zum Essen. Hubert ist sehr kurzweilig, er will aber auch niemandem auf den Keks gehen. Als ich vor gut fünf Monaten bei Thies eingestiegen bin, hat er festgestellt, dass wir plötzlich weniger Zeit haben. Dann hat er angefangen, für uns zu kochen, um dieses Donnerstagsritual beizubehalten. Und so erfreuen wir uns jeden Donnerstagabend einer Auswahl seiner besten Rezepte, angeführt von einem grandiosen Thai-Curry. Und nebenbei bleibt Hubert damit noch in dem, was passiert und wie wir das Unternehmen weiterführen, immer up-to-date. Das vermittelt uns allen ein gutes Gefühl und unterstreicht das Vertrauen – was in unserer Familie einen sehr hohen Stellenwert hat. 

#18 Kann man eine Lady, die eine Leidenschaft für italienische Küche hat, so dein XING-Profil, mit Thai-Curry begeistern?

Nadine Thies: Wenn’s gut gemacht ist, schon. Was ich noch sagen muss: Hubert macht die weltbeste Pizza, der hat bis auf das Gramm genau den idealen Teig ertüftelt. 

Der Mensch 
im Mittelpunkt

 

#19 Was ist jetzt deine konkrete Rolle, Nadine?

Nadine Thies: Es lag nahe, dass ich die Personalthemen übernehme. Das war zunächst der Schwerpunkt. Ich habe festgestellt, dass die Themen sich ähneln, unabhängig von der Größe der Unternehmen. Wir waren dann ziemlich schnell im Bereich der Personalentwicklung. Wie ticken denn die Menschen in diesem Unternehmen, was sind deren Stärken und Leidenschaften? Ich hatte das Gefühl, dass diese Betrachtung in den letzten Jahren ein wenig auf der Strecke geblieben war. 

Wir haben uns die Strukturen und Prozesse angeschaut. Was müssen wir verändern, um uns gemeinsam mit den Menschen im Unternehmen Thies weiterzuentwickeln? 

Neben den Personalthemen und dem Change-Prozess habe ich habe mich intuitiv in dem Thema Büro- und Objekteinrichtung gesehen. Und zwar nicht als Planerin, das ist nicht meine Kernkompetenz. Aber ich habe sehr schnell festgestellt, dass die Kunden, die eine neue Arbeitswelt gestalten wollen,  jemanden brauchen, der sie auf diesem Ideen- und Gedankenprozess begleitet und berät.

Da reden wir über Co-Working-Spaces und sich verändernde Arbeitswelten. Das ist für viele Neuland. Das zeichnet auch unseren Partner Steelcase aus, der den Mensch als wichtigsten Faktor im Unternehmen ins Zentrum stellt. Dabei ist es egal, ob wir über eine Fläche von 200 oder 4.000 qm sprechen. Da zehre ich aus meinen bisherigen Vorerfahrungen. Da blühe ich auf. Ich unterstütze unsere Planer dabei, die notwendigen Informationen von unseren Kunden zu bekommen, damit sie die effektivste Planung machen können.

 Momentan fühlt es sich so an, als wenn ich den bestmöglichen Job meines Lebens habe. Diese Kombination aus Personalarbeit in unserem Unternehmen und der Zusammenarbeit mit ganz verschiedenen Kunden finde ich mega-spannend. Das Kennenlernen der unterschiedlichen Unternehmen, deren Kulturen und die Chance, die Arbeitswelten als echte Win-Win-Situationen zu gestalten – für das Unternehmen und die Menschen, die darin arbeiten.  

#20 Du verkörperst in eurem Business ein Erfahrungswissen und eine Schlüsselkompetenz, die echt gefragt sind. Benedikt Kisner hat am Rande seines Interviews durchklingen lassen, dass er eigentlich ein wenig sauer auf dich, Sebastian, war, weil du Nadine eingestellt hast. Er wollte sie für netgo gewinnen. Ich denke, ihr wisst darum …

Sebastian Thies: Ja, ich weiß. Deswegen habe ich ja auch Gas gegeben, Nadine zu rekrutieren. (Gelächter)

Nadine Thies: Hat der das echt gesagt? Ich hätte mich dort auch schnell zurechtgefunden und wohlgefühlt. netgo ist ein tolles Unternehmen. Aber das hier bei Thies … ich glaube, das ist das i-Tüpfelchen für mich persönlich. Hier liegen in ganz vielen Themen so schöne Herausforderungen vor uns. 

#21 Ich zeichne dir mal ein Bild, ich weiß nicht, ob das passt … Es könnte aufregender sein, aus einem Rohdiamanten einen Diamanten zu schleifen, als einen Diamanten zum Brillanten zu veredeln.

Nadine Thies: Das trifft es … und ich weiß, dass dafür oft der Weg der ganz, ganz kleinen Schritte erforderlich ist und man nicht nur permanent Gas geben sollte.

Das Eigengewächs Julia 

#22 Julia, seit wann bist du beim Unternehmen Thies? 

Julia Löderbusch: Seit 2011, da habe ich meine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskauffrau angefangen, da war ich 19 Jahre alt. 

#23 Bei der Vorbereitung auf dieses Interview habe ich gesehen, dass du eine Qualifizierung gemacht hast. Du bist Arbeitsplatz-Expertin? 

Julia Löderbusch: Genau. Als ich mich immer weiter in Richtung Planung spezialisiert habe, war das eine logische Konsequenz, um auch komplexe Projekte unter Berücksichtigung der geltenden Arbeitsstättenverordnung planen zu können. 

#24 Ich habe Sebastian und Nadine im Vorgespräch das Setting für dieses Interview geklärt. Es hat mir imponiert, dass Nadine Wert darauf gelegt hat, dass du uns gemeinsam mit Sebastian das netgo-Projekt erläuterst. Wir erkennen aus solchen Nuancen, wie ein Unternehmen wirklich tickt. Bist du dir dessen bewusst? Eigentlich eine ungebührliche Frage in Anwesenheit der beiden … (Schmunzeln)

Julia Löderbusch: Ich habe mich im Unternehmen Thies immer sehr wohl gefühlt. Trotzdem kam ich an den Punkt, wo  ich mich gefragt habe, ob ich mich auf Dauer ausschließlich im Büromöbel-Vertrieb sehe. Dann kam der Neubau, der einiges für uns verändert hat, auch meine Ausrichtung. Als Nadine vor einem halben Jahr dazugestoßen ist, habe ich erkannt, dass das für mich persönlich einen extrem großen Mehrwert hat. Nadine hat echt ein Händchen, Menschen zu fördern. Unlängst habe ich eine Ausbildung zur Business-Moderatorin abgeschlossen. Ein wichtiger Schritt für die weitere Entwicklung unseres Unternehmens und meiner Persönlichkeit. 

#25 Wie sieht der Arbeitsplatz einer Arbeitsplatzexpertin aktuell aus? 

Julia Löderbusch: Momentan recht chaotisch, weil ich immer noch gerne mit viel Papier arbeite. Da wir unsere eigenen Arbeitswelten gerade überplanen, wird sich mein Arbeitsplatz demnächst anders präsentieren. Es ist geplant, dass wir Moderationstools in unser Umfeld einarbeiten, es wird alles ein Stück kreativer werden. 

#26 Was möchtest du von deiner privaten Seite durchschimmern lassen, außer den Umstand, dass Schützenfeste dir nicht fremd sind, zumindest laut Facebook. (Schallendes Gelächter am Tisch.) 

Julia Löderbusch: Okay, das liegt bei uns in der Familie, wir sind alle ein wenig verrückt. Wir feiern ganz gerne. Im letzten Jahr war ich dann tatsächlich Schützenkönigin. 

#27 Wenn du denn nicht gerade bei Thies mit Planungen beschäftigt bist oder auf Schützenfesttischen tanzt, wo trifft man dich dann an? 

Julia Löderbusch: Ich gehe sehr gerne ins Fitnessstudio, um mich dort mit Musik im Ohr auszupowern und ich reise sehr gerne – so zwei schöne Reisen im Jahr sind eher die Regel als die Ausnahme. 

 

Sebastian unplugged

#28 Sebastian, blättern wir ein wenig durch dein Posiealbum. Da verrät XING: Reisen, Espresso und Thriller … 

Sebastian Thies: Genau … Thriller … ob Bücher oder Netflix-Staffeln. Wir haben so ziemlich alle guten Thriller auf Netflix und Amazon Prime durch. Das ist Teil unseres Abendprogramms. 

#29  Lass mich da einhaken. Was ist deine Lieblings-Crime-Staffel auf Netflix? 

Sebastian Thies: Derzeit „Marcella“, ganz klar. Vor ca. acht Jahren war es die Staffel „Sarah Lund“ , die unsere Begeisterung für dieses Genres entfachte. Einen Fall über zehn Folgen zu strecken und dabei in sich geschlossene Kapitel zu erstellen, das hat uns total fasziniert. 

#30 Habt ihr „Mindhunter“ auf Netflix geschaut? 

Sebastian Thies: Ich glaube, die Staffel hat uns damals nicht gepackt.

#31 Wenn ihr alle Crime-Staffeln geschaut habt, gibt dieser Staffel bitte eine zweite Chance. Da geht es um die Anfänge des Profiling, darum, wie Serienmörder wirklich ticken … letztendlich macht ihr nichts anderes. (Gelächter) Auch ihr müsst wissen, wie der Kunde tickt, um ihn zu verstehen. Auch das ist Profiling – halt in einem anderen Kontext … Schwenken wir von Crime zum Espresso. Was muss ich dazu wissen? 

Sebastian Thies: Verwende bitte 30% Robusta-Bohnen-Anteil, damit du die süditalienische Note reinkriegst. Durchlaufzeit: 25 bis 30 Sekunden. Ein dünner Strahl wie ein Mäuseschwänzchen. Crema zwischen hell- und wallnuss-braun. Ca. 25-50 Milliliter … dann hast du den perfekten Espresso. 

#32 Das scheint mit einer nicht zu unterschätzenden Kompetenz unterlegt zu sein. Welche Maschine brauche ich dafür? 

Sebastian Thies: Bezerra Magica mit einer Eureka-Kaffeemühle wäre meine Empfehlung.

 

Der  Ritterschlag 

#33 Schlagen wir den Bogen zu netgo. Im Vorgespräch habt ihr dieses Projekt als euren persönlichen Ritterschlag bezeichnet. Wie kann man das greifbar machen? 

Sebastian Thies: Der erste Kontakt zu Benedikt Kisner in Bezug auf dieses Projekt war im Jahre 2016. Ich habe ihm damals angeboten, mit mir nach München zu fliegen. wo unser Partner Steelcase seinen Unternehmenssitz hat. Die sind extrem weit vorne, was das Thema Arbeitswelten angeht – die betreiben eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung.

Wir waren am 30.01.2017 dort. Bene hatte die ersten Rohbaupläne im Gepäck. Es gab einen Workshop, wo Bene die Ausrichtung des Unternehmens und die Vision des Basecamp dargestellt hat. Letztendlich mit der Bewertung unseres Partners, dass der vorgeclusterte Innenraum-Plan dazu nicht passen würde. Benes Ziele, wie Wertschätzung für die Menschen im Unternehmen, Dynamik, mehr Kommunikation und gemeinsame Weiterentwicklung, erforderten ein gänzlich anderes Innenraum-Konzept. 

Unser zweitägiger Besuch hat mit dieser Schlüsselerkenntnis dazu geführt, dass er das Thema komplett aufgebrochen und neu überdacht hat. Im August 2017 hat er mich dann gebeten, mit Steelcase einen ersten Entwurf zu erarbeiten. 

#34 Julia, wenn das schon für Sebastian und Nadine eine solche Herausforderung war, das Projekt netgo anzugehen … wie war es für dich, mit deinen 28 Jahren? 

Julia Löberbusch: Nach den ganzen Vorbesprechungen ging das irgendwann sehr schnell. Wir haben die ersten Pläne erstellt. Kurz danach habe ich Benedikt persönlich kennengelernt, der sich echt stark in die Details eingebracht hat – der Farben und Formen mitausgesucht hat. Bene hat sich jeden der Arbeitsplätze angeschaut, immer wieder getrieben von der Frage, welches Setting macht wo Sinn. 

#35 Nadine, wo kamst du ins Spiel? Was war dein Part im netgo-Projekt … außer Deko-Queen auf der Zielgeraden zu sein?

Nadine Thies: Okay, das mit der Deko war nicht so geplant … aber auch das musste ja geregelt werden. Mein Part setzte ein, als es darum ging, Themenräume zu gestalten. Das haben wir zum Teil auch abends in gemütlicher Runde mit Bene und seiner Frau am Küchentisch ersonnen. Dort haben wir die Themen Wald, Düne, den Schulungsraum, die Blumenwiese, den Fussballraum, etc. ausgeschmückt. Immer unter Fragestellungen wie  „Wann ist ein Fussballraum auch wirklich ein Fussballraum und nicht nur Makulatur?“

#36 In unserem Erstgespräch habe ich mir den Stichpunkt „Erwartungshaltungen brechen“ notiert. Den Menschen, die das Basecamp betreten, sollte direkt deutlich werden, dass die bei netgo anders drauf sind. Wie habt ihr das gelöst?

Nadine Thies: Benedikt ist davon ausgegangen, dass die Menschen ein kühles, nüchternes IT-Haus erwarten. Das wären aber weder er noch die Menschen bei netgo. Dann erzählte er mit leuchtenden Augen von dem Restaurant „Bonfire“ im netgo-Komplex und der Bedeutung des Namens. Und so war die Idee geboren, im Eingangsbereich eine Lagerfeuer-Situation zu arrangieren.

In unserer Zusammenarbeit ist uns deutlich geworden, dass für Bene und seine Familie dieses Wohlfühlen, diese Gemütlichkeit ein ganz zentrales Thema ist – was er dann auch im Basecamp realisiert wissen wollte. Das war extrem inspirierend, diese Aspekte mit in die Gestaltung der Arbeitswelten einfließen zu lassen. 

#37 Julia, gibt es hier in dem Objekt einen Lieblingsraum von dir oder eine Lieblingsecke?

Julia Löderbusch: Ich finde den Raum „Düne“ sehr toll, da finde ich das Thema extrem abgerundet. 

#38 Sebastian, was war der Raum mit den größten Herausforderungen? 

Sebastian Thies: Es war kein spezieller Raum, den ich hervorheben würde. Es war das Wachsen-Sehen und das Ineinandergreifen des gesamten Konzeptes, was bis dato nur auf dem Papier stand. Das Zusammenspiel zwischen Arbeitsräumen, fokussierten Bereichen, Netzwerk- und Rückzugsbereichen.

Die große Herausforderung war der Planungsprozess mit der sich daraus entwickelnden Dynamik. Letztendlich gab es sieben sich verändernde Entwürfe bis zur finalen Version. 

#39 Nadine, bei welchem Bereich pochert dein Personaler-Herz am lautesten?

Nadine Thies: Das sind die vielen unterschiedlichen Arrangements, die den sozialen Austausch fördern. Und zu sehen, wie die Menschen diese unterschiedlichen Räume annehmen und mit Leben füllen. 

 

Steelcase

#40 Für die Menschen, die euren Partner Steelcase nicht kennen, was erzählen wir denen?

Sebastian Thies: Steelcase ist aktuell der weltweit größte Büromöbelhersteller. Woher kommt deren Name? Die haben in den 70-er Jahren erforscht, warum so viele Bürogebäude abbrennen. Das Ergebnis: In den Unternehmen wurde seinerzeit noch viel geraucht und die Kippen wurden immer in klassischen Papiertonnen und Mülleimern entsorgt, die brennbar waren. Daraufhin hat Steelcase damals den ersten Stahlmülleimer, den „Steelcase“, entwickelt und ist dadurch extrem erfolgreich geworden. 

Und das ist auch heute noch die DNA von Steelcase. Es wird kein Produkt hergestellt, was nicht einer gewissen Logik folgt, das eine Funktion hat, die der Büroarbeit guttut. Getragen von einem Forschungsdrang in Bezug auf sich verändernde Arbeitsphilosophien und -welten.

2017 haben die das sogenannte LINC in München eröffnet – ihr Learning- & Innovation Center. Die haben die alte Zentrale von E:ON übernommen, einem Unternehmen, das sehr hierarchisch führt. Das spiegelte sich auch in der Raumgestaltung wieder. Der Anspruch von Steelcase war es, diese Bestandsimmobilie auf der Grundlage ihrer Forschungsergebnisse umzugestalten und für sich als Referenzobjekt nutzbar zu machen.

Steelcase hat sich, ähn­lich wie wir seit der Eröffnung der neuen Räumlichkeiten, sehr dynamisch weiterent­wickelt. Die produzieren funktional-ästhetische, hochwertige Büromöbel.

Das Designportfolio wurden in den letzten Jahren unter anderem um die Marken Bolia, Coalesse und Viccarbe ergänzt, die Emotionen, Wohlgefühl in die Arbeitsumgebung bringen. Skandinavische, mediterrane Designs, ruhige, natürliche Farben strahlen Wärme und Gemütlichkeit aus, geben ein gutes Gefühl und sorgen für eine Wohlfühlatmosphäre „wie zuhause“ am Arbeitsplatz.

So sind wir in der Lage, ein Unternehmen wie netgo mit funktionalen Steelcase-Möbeln auszustatten und mit Möbeln der Koope­rationspartner, die ein gewünschtes Wohlgefühl auslösen.

Diese Location haben wir mit Benedikt und Patrick besucht.  Da wurde deutlich, dass Steelcase sich nicht nur mit schönen Möbeln beschäftigt, sondern mit den Menschen und deren Wohlbefinden in dieser Arbeitswelt, damit Mitarbeiter ihr Potenzial voll ausschöpfen können.

www.steelcase.com

Deren einfache Aussage ist:
„Raum prägt Verhalten. Und Verhalten prägt Kultur.“ 

Diese Kultur kann kreativ sein, die kanndynamisch sein, die kann leistungsorientiert sein, und darauf kann man bei der Gestaltung Einfluss nehmen.  

#41 Wie wird man Partner von Steelcase? 

Sebastian Thies: Wir waren seit Jahren Werndl-Partner, das war ein großer Büromöbel-Hersteller. Werndl ist Ende der 90-er von Steelcase übernommen worden. Wir sind von Steelcase gefragt worden, ob wir die Partnerschaft fortsetzen wollen und in der Folge als offizieller Partner ernannt worden. 

#42 Wenn ihr euch das PLATZHIRSCH-Revier vor Augen führt, gibt es da weitere Steelcase-Partner? 

Sebastian Thies: Nein, der nächste Partner sitzt im Ruhrgebiet. 

Die nächste Zündstufe –
Thies 2020

 

#43 Als ich euch besucht habe, spracht ihr von einer neuerlichen Umgestaltung eurer Räumlichkeiten, von einem Learning im Laufe der letzten Zeit. Erzählt mal bitte. 

Sebastian Thies: In unserer Umbauphase 2017 mussten wir einige Dinge sehr schnell realisieren. Dazu gehörte u.a. auch die Neugestaltung unserer Ausstellung. Im letzten Jahr war ich zum ersten Mal mit Nadine gemeinsam bei Steelcase. Unter diesen Eindrücken hat Nadine mir dann ziemlich charmant den Spiegel vorgehalten. Ihre Frage war, wie wir denn diese Erkenntnisse zu den sich verändernden Arbeitswelten bei uns selber umsetzen. Wir haben dann, genau wie seinerzeit netgo, unsere Planungen auf Null gesetzt und das Thema vollkommen neu durchdacht. 

Nadine Thies: Darf ich was ergänzen? 

#44 Klar, du bist die Ältere von euch beiden. (Gelächter)

Nadine Thies: Ich glaube, da ist Sebastian klar geworden, dass es nicht ganz unanstrengend wird, mit mir gemeinsam zu arbeiten. Für mich müssen alle Dinge einen Sinn ergeben, und deswegen war es mir wichtig, dass wir uns noch mal ganz genau anschauen, wie wir hier zukünftig gemeinsam zusammenarbeiten wollen. Und dies unter den Erfahrungen und Möglichkeiten, die uns durch unseren starken Partner Steelcase zur Verfügung stehen. 

Sebastian Thies: Wir haben uns quasi als eigenen Kunden betrachtet und sind mit uns selbst in die Beratung eingestiegen. Unser Ziel war es, eine neue Arbeitswelt zu kreieren, die hundertprozentig zu uns als Team und unserem Business passt. 

#45 Dieses Momentum, diesen sensiblen Punkt anzusprechen, ist das im Rahmen eines NaSa entstanden?  

Nadine Thies: NaSa? 

#46 Nadines Samstag … in Anlehnung an den HuDo …

Nadine Thies: Nee, das war morgens am Küchentisch. Das machen wir sehr oft, dass wir dort strategische Dinge besprechen. Ich glaube, wir sind nicht weit weg davon, uns ein Flipchart in die Küche zu stellen. (Schmunzeln)

USP / DNA

#47 Was macht ihr anders als der Wettbewerber? Wie geht hier vor? 

Sebastian Thies: Wir beschäftigen uns zunächst sehr intensiv mit dem Kunden. 
Wir müssen ihn verstehen, wir müssen sein Business verstehen. Was sind seine Herausforderungen, was sind seine aktuellen Störfaktoren? Wo sieht er sich in den nächsten Jahren? Und wie kann die konzeptionelle Innenraumgestaltung dies fördern?

Das ist unser USP. Wir sind nicht (mehr) der klassische Büromöbellieferant, der aufgrund der Vorgabe „Wir möchten zehn Schreibtische und drei Lounge-Bereiche und alles von edlen Anbietern“ ein Angebot „ins Blaue“ erstellt. Unsere Kompetenz ist es, herauszuarbeiten, welches Einrichtungskonzept der Kunde benötigt, um sein strategisches Ziel zu erreichen. Das bedeutet sehr viel sprechen, zusammenkommen, möglicherweise einen Workshop initiieren. 

Nadine Thies: Was ich in der kurzen Zeit oftmals wahrgenommen habe, ist ein sehr wertschätzendes Feedback unserer Kunden in Richtung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Kunden fühlen sich sehr willkommen und angenommen. 

Bei uns hat sich einfach eine Leidenschaft für diese Büromöbelprojekte entwickelt und dieses ganzheitliche Denken. Wir haben uns stark verliebt in unseren Ansatz, wie wir die Dinge angehen, wie wir mittlerweile arbeiten. Wir sind noch lange nicht satt. Wir schätzen sehr, was wir tun, und wir sind gespannt auf die Reise, die wir da angetreten haben.Das sind auch nicht immer die ganz großen Projekte. Es kann auch die Umgestaltung des Mitarbeiter-Pausenraums sein, so dass es Spass macht, sich dort zu treffen.

Wenn es um größere Lösungen geht, treten wir bei Kunden auch gerne im Tandem auf, sprich: mit zwei Mitarbeitern aus verschiedenen Bereichen, wo jeder aus seinem Blickwinkel auf die bestmögliche Lösung bedacht ist. Sprich: dass die Möblerin für die Planung gemeinsam mit dem Kollegen aus dem Bereich Medientechnik beim Kunden aufschlägt. Bei der ganzheitlichen Planung müssen alle relevanten Details zu einem harmonisch-sinnvollen Gesamt-Puzzle zusammengeführt werden. Da ist es auch wichtig zu überlegen und festzulegen, wo die Kopierer, die Drucker platziert werden und wo das Konferenzdisplay seine optimale Wirkung entfaltet. Wo wird analog gearbeitet und wo interaktiv? Was braucht es dafür? 

Sebastian Thies: Was mir in diesem Zusammenhang noch einfällt ist, dass wir das Thema Planungskompetenz komplett entkoppeln von der Büromöbellieferung. Der Kunde, der mit uns zusammenarbeitet, kann sich nach der Fertigstellung und Visualisierung des Konzeptes auch für andere Produkte entscheiden. Wir planen nicht so, dass das Produkt das ausschlaggebende Kriterium ist, sondern die Funktion dahinter. Und so haben wir hier im netgo-Basecamp viele Produkte verplant, die gar nicht von uns geliefert wurden. Das können auch individuell von uns geplante und von einem Schreiner gefertigte Einbauten sein oder auch Elemente von Ikea, wenn sie die Funktion erfüllen. Damit nehmen wir uns, pragmatisch betrachtet, einen Teil unseres Umsatzes weg. Aber hier steht das Gelingen des Gesamtkonzeptes im Vordergrund.

Natürlich verkaufen wir auch gerne einen schönen Konferenztisch. Wenn es in der Realität aber so ist, dass dieser nur für drei Meetings im Monat seine Bedeutung hat, dann regen wir schon zum Nachdenken an. Können wir den Raum nicht multifunktionaler, kreativer gestalten? 

 Wir haben eine Methodik entwickelt, um für jedes Unternehmen die final bestmögliche Bürolandschaft zu kreieren. 

Nadine Thies: … und das Ganze nicht überkandidelt und nicht Edelmarken-fokussiert. 

Zielgruppe / Lösungen

 

#48 Wer ruft euch an bzw. wer sollte euch anrufen? 

Sebastian Thies: Der Kunde, der aufgrund von aktuellen Geschehnissen am Markt spürt, das er etwas verändern muss. Stichworte dazu sind: Recruiting, neue Technologien, Digitalisierung … Nach dem Motto „Ich weiß, ich muss was tun. Aber ich weiß noch nicht, wie ich da hinkomme. Ich brauche Unterstützung.“

Nadine Thies: Menschen, denen das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wichtig ist. Die zwar schon mal was von Ergonomie gehört haben, aber nicht wissen, das damit nicht nur der Schreibtischstuhl gemeint ist.

Sebastian Thies: Unsere Kunden kommen überwiegend aus dem klassischen Mittelstand. Da geht es manchmal nur um das Überdenken eines einzelnen Arbeitsplatzes – bis hin zu einer kompletten Überplanung des Unternehmens. 

 Der Schreiner arbeitet auch nicht den ganzen Tag an seiner Kreissäge, der hat für jede Anwendung sein Werkzeug. Und so möchten wir auch vermitteln, dass es im Büro verschiedene Werkzeuge, sprich: Arbeitsorte geben muss. 

 #49 Wenn man bei euch auf der Website unterwegs ist, unter „Lösungswelten“, dann sind dort drei Bereiche abgebildet, die eure Kernkompetenz ausmachen: 

– Druck- und Dokumenten-Lösungen 

– Medien- und Konferenzraumtechnik 

– Büro- und Objekteinrichtung 

Sebastian Thies: Genau, manchmal sind diese Bereiche sehr vernetzt miteinander, wenn wir über Planungsprojekte sprechen. Und manchmal sind es Anfragen, die uns erreichen, wo es nur um ein einzelnes dieser Felder geht und dort um eine Einzellösung, wie z.B. ein multifunktionales Drucksystem.

Die unbeantwortete Frage 

 

#50 Julia, welche Frage wärst du gerne noch gefragt worden?

Julia Löderbusch: Weiß ich gar nicht. Ich hoffe, dass deutlich geworden ist, dass ich in den letzten zwei Jahren so richtig in meiner Arbeit angekommen bin und es mir unendlich viel Spaß macht. Ich liebe meinen Job und ich brenne für das, was ich da gemeinsam im Team für unsere Kunden umsetzen darf. 

(Was ihr, liebe Leserinnen und Leser, jetzt nicht sehen könnt: Nadine steht auf und umarmt sichtlich gerührt die Julia.)

#51 Nadine? Haben wir irgendetwas Wichtiges unterschlagen? 

Nadine Thies: Ich habe momentan den Eindruck, dass du alles gefragt hast, was ich gerne gefragt werden wollte. Ich habe mir ja zwischendurch auch ein paar Ergänzungen erlaubt, von daher … alles gut. 

#52 Sebastian? 

Nadine Thies: Entschuldigung, ich grätsch da noch mal rein … ist auch eine Unart von mir … aber mir schießt gerade das Thema Unternehmensnachfolge noch vor die Linse. Durch die Übergabe des Staffelstabes fragen sich ja vielleicht Mitarbeiter und Kunden, was folgt da jetzt, auf was müssen wir uns gefasst machen?

Also: Wir sind und bleiben Macher, die aber zukünftig noch planvoller, mit ausgeklügelten Konzepten die Lösungen mit unseren Kunden suchen, die sie benötigen, um ihr Business voranzutreiben. Oder haben wir das schon deutlich gemacht? 

#53 Ja … aber doppelt gemoppelt hält besser. 

Ein Abschlussgelächter füllt den Raum. Beinahe vollkommen normal, dass wir nach diesem schönen Interview nicht auseinander streunen, sondern spontan verabreden, gemeinsam im „Bonfire“ zu lunchen. 

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