Die Frauenquote im Platzhirsch und was Maria Furtwängler dazu sagen könnte …

von | 18, 05, 20 | ALLGEMEIN

In der April-Ausgabe des Galore, einem unserer Lieblingsmagazine, las ich ein Interview mit Maria Furtwängler. Ich finde die Frau toll … wegen ihrer Rolle als Tatort-Kommissarin Charlotte Lindholm, aber insbesondere auch, weil wir sie 2016 in einer Interview-Situation live erlebt haben.

 

Wir hatten uns in die „Lange Nacht der ZEIT“ in Hamburg eingebucht: Interview-Sessions im Rahmen eines Roadshow-Konzeptes mit wechselnden Locations. Es war der 20.02.2016. Das Datum kann ich nicht vergessen, weil es mein Geburtstag ist … und weil es der Klingelton meines Handys war, der 500 Menschen im Deutschen Schauspielhaus ziemlich unentspannt in meine Richtung blicken ließ.

 Konnte ich ahnen, dass mir jemand telefonisch gratulieren will? Mein Halbmantel lag tief unter den anderen Journalisten-Überziehern in der Fotografen-Loge begraben. Von daher dauerte es auch nur 90 Sekunden, bis ich dem Klingeln den Garaus machen konnte. Auf der Bühne im Gespräch, zumindest bis zu diesem Zeitpunkt, Giovanni di Lorenzo mit unserem heutigen Finanzminister Olaf Scholz. „Ich Vollpfosten“ – zumindest diesen Gedanken teilte ich mit dem kompletten Saal.  

Nach dieser Nummer setzten wir uns ins Taxi, um rechtzeitig im Thalia-Theater unsere Plätze einzunehmen. Das Format:

 99 Fragen Live: Moritz von Uslar spricht mit Maria Furtwängler

Ein echter Genuss, mit welch charmanter Rotzigkeit Hans Moritz Walther Freiherr von Uslar-Gleichen (Baujahr 1970, Journalist & Autor) das Interview mit der Schauspielerin, Musikerin, Ärztin, Stiftungsvorsitzende, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes, Mutter und Ehefrau des Verlegers Hubert Burda. Ebenso imposant, genussvoll und kurzweilig, wie Maria Furtwängler die Fragen ihres Gegenüber entschärfte, konterte, ihn für sich vereinnahmte.

Ergebnis: ein ausgewogen-unterhaltsamer Dialog.

Zeit-Magazin
Youtube

Zurück zum Galore-Artikel – ein Extrakt aus den Antworten Maria Furtwänglers:

„Was wir in Deutschland machen können, um Frauen zu stärken?“

„Schauen wir uns doch mal an, was aktuell in den Medien, speziell in Film und TV, der Stand der Dinge ist. Ich finde es grundsätzlich überraschend, dass Frauen insgesamt einfach nur halb so oft vorkommen wie Männer. 

Ich glaube, dass die Medien im Allgemeinen und wir Geschichtenerzähler im Besonderen eine große Verantwortung tragen und die Chance haben, diese Bilder zu verändern.

Was es weiterhin noch zu wenig gibt, sind Frauen, die sich heraustrauen, um in Wissenssendungen als Expertinnen aufzutreten.

Ich würde mir wünschen, dass mein Name für Gleichberechtigung steht. Für die Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern.“

Das vollständige Interview findet ihr in der Print-Ausgabe Galore no. 40 oder hier: www.galore.de

Wenn ihr jetzt ans Ende dieser Ausgabe hier blättert – zu unserer Galerie der Gefährtinnen und Gefährten – dort lässt sich überschlagen, dass die Frauenquote dieses Magazins sich (noch) bei etwa 25% bewegt. 

Wenn man es sich einfach machen möchte, könnte man das mit dem Magazintitel erklären.

 Das war seinerzeit eine bewusste, nicht fahrlässige Entscheidung. Es war ein klares Bekenntnis zu dieser Symbolfigur und ihrem tiefen Sinn: Es ist das Wesen eines PLATZHIRSCHs, sein Gebiet zu schützen, dafür einzustehen. So verstehen wir unser regionales Business-Magazin. PLATZHIRSCH sind alle Menschen, alle Dienstleistungen und Produkte, die darauf abzielen, diese Region zu stärken.  Von Gründern bis zu Big-Playern, Männer und Frauen. 

Wir Geschichtenerzähler sind uns unserer Verantwortung bewusst. Wir möchten die von Maria Furtwängler angesprochenen Bilder verändern. Das geht aber nicht im Alleingang … oder durch Magazinkosmetik auf den Zitate-Seiten. 

Wir haben große Lust, mit Frauen und über Frauen zu schreiben. Wir haben tolle Unternehmerinnen kennengelernt, deren Story es wert ist, erzählt zu werden. 

Bisweilen stellen wir eine Zurückhaltung fest, die sich möglicherweise mit den Thesen von Tomas Chamorro-Premuzic erklären lässt (PLATZHIRSCH #1, Seite 66).

Man kann für alles eine Erklärung finden. 
Wichtiger scheint uns das Tun.
Wir freuen uns  auf eure Beiträge. 
(rb)