Kreis Borken ist wichtiger Schwerpunkt der IT-Branche

von | 27, 02, 20 | MÜNSTERLAND VALLEY

Die IT-Branche ist im Kreis Borken stetig gewachsen.
Sie hat heute einen überragenden Stellenwert. Bisweilen wird sogar von einem „Silicon Valley“ im Münsterland gesprochen. Ob diese Bezeichnung gerechtfertigt oder nur eine plakative Übertreibung ist, sei einmal dahin gestellt. Fakt ist, dass die Botschaft, die man
damit ausdrückt, stimmt.

Es gibt im Kreis Borken zahlreiche hervorragend aufgestellte IT-Unternehmen mit überregionalem und sogar internationalem Renommee. Die Branche ist im Kreis Borken zu einer prägenden Standortstärke geworden. Damit stärkt sie in bester Weise auch das gesamte Image der Region.
 

Leuchttürme und hidden champions

Die Stärke der Branche beruht auf mehreren Säulen: Dazu gehören verschiedene weit über die Region hinaus bekannte und auch in der breiten Öffentlichkeit stark wahrgenommene IT-Unternehmen, die bereits seit Jahren als Muster-Beispiele benannt werden. In den letzten Jahren sind weitere solcher „Leuchttürme“ hinzugekommen, die sich aus kleinen Anfängen heraus dynamisch entwickeln.

Weniger im öffentlichen Fokus stehen dagegen die zahlreichen kleinen und mittleren IT-Unternehmen, die in ihren jeweiligen spezifischen Marktsegmenten hochkompetent unterwegs sind und besondere IT-Dienstleistungen anbieten. Sie sind oft außerhalb der Region – zumindest in Insider-Kreisen – besser bekannt als in ihrem regionalen Umfeld, weil sie sehr spezialisiert sind und in der Öffentlichkeit wenig in Erscheinung treten. Genau auf diese Unternehmen trifft die Bezeichnung „hidden champions“  zu. Auch dort findet man eine ausgesprochen hohe Dynamik.

Interessant ist, dass eine ganze Reihe der „Leuchtturm-Unternehmen“ quasi nebenbei auch einige für die Standortqualität der Region wichtige Besonderheiten anbieten: Sie fungieren zum Beispiel als Tagungszentren, sie stellen „co-working spaces“ bereit, sie führen hochrangige Fachkonferenzen durch oder übernehmen Gründerzentrum-Funktionen, um nur einige Beispiele zu nennen. All dies trägt auch zur besonderen Qualität des Kreises Borken als IT-Hotspot bei.

Markstärke, Zukunftsorientierung und Vielfalt

Wenn man das Besondere dieser Branche hervorheben will, so kommt man sehr schnell auf die Marktstärke, die Zukunftsorientierung und die Vielfalt zu sprechen. Die Marktstärke zeigt sich allein schon in der Spezialisierung und der Internationalisierung, verbunden mit Leistungsfähigkeit und hoher Marktdurchdringung in den einzelnen Teilmärkten. Die Zukunftsorientierung drückt sich in einem starken Wachstum aus, aber auch darin, dass gerade die IT-Unternehmen anderen Unternehmen in  traditionellen Branchen aktuell in dem schwierigen Prozess der Digitalisierung wichtige Orientierung und Unterstützung bieten. Die Vielfalt sieht man in den breit gefächerten Angeboten und Dienstleistungen, beispielsweise in der Fokussierung auf kundenspezifische Softwareprodukte, auf spezielle IT-Services etwa in der grafischen Gestaltung oder im breiten Feld der Werbung und des Drucks. All dies macht die IT-Branche im Kreis Borken so einzigartig.

Erfolgsfaktoren

Wenn man fragt, warum es ausgerechnet im Kreis Borken eine solche IT-Stärke gibt, so kommen mehrere Aspekte zusammen. Zu allererst sind es die innovativen, vorausschauenden Unternehmer selbst, die im wahrsten Sinne des Wortes das Richtige unternehmen und das notwendige Marktgespür haben. Sie haben zur richtigen Zeit erkannt, dass der Markt nach Lösungen sucht, die sie bedienen können. Vor 20 oder 30 Jahren waren IT-Anwendungen noch weitgehend „Neuland“, das einige dieser Unternehmen schon damals mutig und zielbewusst betreten haben.

 Bei vielen von ihnen gab es über die Jahre ein starkes Wachstum. Heute gehören sie – zum Teil sogar europa- und weltweit – zu den marktbestimmenden Anbietern. Besonders erfreulich ist, dass diese Dynamik auch jetzt noch anhält. Zu den bekannten IT-Namen gesellen sich immer wieder neue, in der Öffentlichkeit zunächst noch weitgehend unbekannte Akteure, die in ihrem jeweiligen Segment dynamisch unterwegs sind.

 Kompetenz, Fleiß, Marktgespür und Innovationsstärke – dies sind einige entscheidende Bestimmungsfaktoren für die Entwicklung der IT-Branche im Kreis Borken. Hinzu kommen natürlich die Mitarbeiter, die kreativ und kompetent ihre jeweiligen Unternehmen mit voranbringen. Dabei spielt ganz sicher auch die Verwurzelung in der Region eine Rolle, und zwar sowohl der Unternehmer als auch der Mitarbeiter. 

Immer wieder machen sich IT-Experten in unserem Raum selbständig, sie gründen eigene Unternehmen und profitieren von der Nachfrage nach spezifischen, qualitativ hochwertigen IT-Lösungen. Die etablierten IT-Unternehmen „versorgen“ im Übrigen auch andere Branchen mit IT-Personal und dadurch zugleich mit hochwertigem IT-Know-how. Dies ist auch eine wichtige Triebfeder für die Regionalentwicklung. So können sich Unternehmen aus allen Branchen leistungsfähig aufstellen und ihre IT-Kompetenz kontinuierlich ausbauen.

Ein wichtiger Faktor ist noch nicht genannt, nämlich die Stärke des verarbeitenden Gewerbes in unserer Region. Das verarbeitende Gewerbe ist potenzieller Kunde der IT-Anbieter. Das ist ein Kundenpotenzial, das „nah dabei“ und zugleich auch besonders nachfragestark ist. Dieser Aspekt ist gerade für IT-Newcomer besonders wichtig.

Ministerbesuch

Die Stärke des Kreises Borken als IT-Standort hat sich inzwischen auch bis in die Landeshauptstadt herumgesprochen. Dies war zum Jahresanfang 2019 Anlass für den Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW, Prof. Dr. Andreas Pinkwart, auf Einladung von Bürgermeister Thomas Kerkhoff eigens ins Westmünsterland zu kommen, um sich selbst ein Bild von dem westmünsterländischen „Silicon Valley“ zu machen. In einer Gesprächsrunde mit zehn renommierten IT-Unternehmen in Gescher gab es einen regen Austausch mit dem Minister. Auch Regierungspräsidentin Dorothee Feller  war mit an Bord und brachte dem Minister ebenso wie Landrat Dr. Kai Zwicker, Bürgermeister Thomas Kerkhoff (Gescher) und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken mbH (WFG) die besondere Qualität des Kreises Borken als IT-Standort nahe. 

Minister Pinkwart zeigte sich außerordentlich beeindruckt von dem unternehmerischen Geist und  dem kooperativen Umgang der Unternehmen untereinander, die sehr offen über Stärken und Marktpotenziale, aber auch über Entwicklungsengpässe und einengende Rahmenbedingungen berichteten.

 Förderer und Unterstützer

Die WFG, aber auch andere Institutionen arbeiten engagiert daran, die Bedingungen als IT-Standort weiter zu verbessern und die Infrastruktur dafür auszubauen. Ein wichtiger Beitrag hierfür ist der zügige Ausbau der Glasfaser-Infrastruktur, der im Kreis Borken deutlich schneller erfolgt als in den allermeisten anderen Regionen in Deutschland. Gut funktioniert auch die Vernetzung der Know-how-Träger untereinander durch unterstützende Dienstleister, wie etwa den Digitalen Hub Münsterland. In Gescher gibt es inzwischen einen regional tätigen Satelliten des Digitalen Hubs.

Außerdem arbeiten im Kreisgebiet Projekte, die den Unternehmen konkret helfen, zügig bei der Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse voranzukommen. Besonders erwähnt sei das Projekt „Digi-up! Digitale Produktion“. Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit zwischen der Westfälischen Hochschule in Bocholt, der Wirtschaftsförderung der Stadt Bocholt sowie der WFG umgesetzt. Dabei kommt den Projektpartnern eine finanzielle Förderung durch das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Förderprogrammes „Digitale Wirtschaft NRW“ zugute. Als weiterer wichtiger Faktor für die IT-Kompetenz in der Region wirken die breit gefächerten IT-orientierten Ausbildungs- und Studienangebote im westlichen Münsterland, bei denen das Thema „digitale Wirtschaft“ groß geschrieben wird.

Alles in allem ist die WFG zuversichtlich, dass die IT-Branche im Kreis Borken weiter dynamisch vorangeht. Daran engagiert mitzuwirken haben sich die WFG und andere Player in der Region deutlich auf ihre Fahnen geschrieben. (hk)

WFG für den Kreis Borken mbh

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