„Wir sind Raumkünstler!“

von | 18, 03, 20 | EVENTGARDE

Gebt uns eine Halle, irgendein Objekt. ein leeres Feld, ein Produkt

… was auch immer …

wir bauen eine Geschichte mit euch … für eure Mitarbeiter, für eure Kunden.

Ein paar Appetithäppchen aus dem Interview vorab. Beide sind aus dem grandiosen Baujahr 1970. Beide haben sich Anfang der 90’er der „Herstellung von Objekten mit künstlerischem Design“ verschrieben. Claus, der gelernte Bauschlosser, und Wolfgang, der gelernte Feinmechaniker, haben unabhängig voneinander Möbel aus Stahl, Holz, Glas und Keramik gebaut. Bis sie durch Freundeskreise zusammengeführt wurden. Claus war zu der Zeit stark in der Berliner Kunstszene vernetzt und hat im Rahmen der aufkeimenden Technobewegung Illuminationen für Gebäude und Veranstaltungen über Diaprojektoren inszeniert.

 

 

 

2001 folgte der Erkenntnis „Wir machen so viel jobtechnisch zusammen“ der eigentliche Zusammenschluss der beiden. Bei aller Unterschiedlichkeit zwischen Wolfang und Claus gibt es einen gemeinsamen Nenner und der heißt: Raumkonzepte, wo alles aus einem Guss ist und die einen hohen Wiedererkennungswert haben. 

 #1 Okay. Wir kennen uns aus drei gemeinsamen Großveranstaltungen. Der 100-Jahr-Feier der Firma Fooke in 2004, dem Grand-Opening von Stahlbau Giesers in 2009 und der My-Public-Viewing-Veranstaltung zur Fußball-WM in Südafrika 2010. Von daher fehlt mir die objektive Sicht der Dinge – anders ausgedrückt: Ich bin befangen. Aber ich kenne keine „Veranstaltungsmanufaktur“ im PLATZHIRSCH-Revier mit einem so breit gefächerten Leistungsspektrum. Ich weiß nicht, ob ihr den Begriff mögt – aber ihr könnt halt keine „Events von der Stange“, ihr seid extrem kundenorientiert.
Ja, das trifft schon unsere Kernleidenschaft. Aber zu unserem täglichen Business gehören auch die ganz einfachen, normalen Anfragen, ohne dass das jetzt abwertend klingen soll – woanders sagt man Brot- und Butter-Geschäft dazu. 

 #2 Gehen wir mal in konkrete Projekte rein. Wir machen mal einen Streifzug durch euer Revier. Was ist denn so lokal passiert?
Letztendlich gibt es unzählig viele Projekte, ob das die WM gewesen ist, ob das unsere Events mit unseren Kunden hier aus dem Raum sind, die Gewerbeschau im Industriepark in Bocholt im Jahre 2017, wo wir auch unsere eigenen Hallen in Szene gesetzt und als Veranstaltungslocation genutzt haben. Das sind alles Projekte, die uns sehr viel Spaß gemacht haben und wie die jeweiligen Events auch für die Auftraggeber echte Highlights waren.

Aber es ist kein Geheimnis: Die Halleneröffnung der Firma Giesers war natürlich ein Super-Projekt, weil es letztendlich auch eine Nachhaltigkeit wiedergespiegelt hat. Wo ein weiteres Projekt draus entstanden ist – halt ein Veranstaltungsraum für das Unternehmen. Mit den Elementen, die für das Ursprungsevent angefertigt wurden. Für uns schloss sich da ein Kreis zu unserer Gründungsstory. Wir konnten in diesem stahlverarbeitenden Betrieb aus dem Vollen schöpfen, was das Material angeht. Ob das riesige Stahlträger waren oder cooler Metallschrott. Wie viele Schweißnähte sind dort gesetzt worden, bis eine 25 Meter lange Theke komplett mit Rückbuffet aus Stahl entstand. Ein 10 m langer Grill aus einem einzigen, ein Meter breitem Stahlträger, der bei der Erstbestückung mit 250 kg argentinischer Holzkohle befeuert wurde. 

Viele dieser Teile haben wir im Nachgang harmonisch in den Veranstaltungsraum der Fa. Giesers integriert, wo Weihnachtsfeiern, Sommerfeste, etc. stattfinden.

 #3 Okay, wir ziehen den Kreis etwas weiter, ihr seid seit Jahren beim Parookaville in Weeze im Einsatz. Könnt ihr das kurz skizzieren?
Wir sind vor fünf Jahren dort eingestiegen. Es ist ein elektronisches Festival. Das verteilt sich über drei Tage und dort kommen ca. 95.000 Menschen zusammen, um zu feiern. Parookaville ist letztendlich eine Stadt. Sprich: Da wurde eine Stadt gebaut, auf dem Gelände, wo  jeder Parookavilleaner sich registrieren lassen kann und Teil dieser Gemeinschaft dieser Stadt werden kann. Diese Stadt blüht einmal im Jahr auf und verschwindet dann auch wieder – ein bisschen wie Atlantis. Nur, dass Parookaville halt regelmäßig wieder erscheint [siehe QR-Code].

Man hat dort nach einem Unternehmen gesucht, was Dekoration kann, aber auch viele andere Bereiche abdeckt. Man kann für jedes Gewerk immer irgendjemanden suchen und finden, aber man findet halt relativ wenig Unternehmen, die eine große Bandbreite abdecken – und das in dieser Größenordnung. Da zehren wir von unseren Erfahrungen aus dem Konzert- und Festival-Bereich. 

#4 Dann schießt mal los …
Das hat massiv angefangen, als Udo Lindenberg aus seinem Winterschlaf erwachte und meinte, ich glaube, ich gehe mal wieder auf Konzerttournee. Da haben wir mitgewirkt bei der Bühnendekoration, Bühnenaufbauten, Dressing Rooms, etc.
Das geht über Peter Maffay, Pur, Herbert Grönemeyer, etc. sagen wir mal: die deutsche Pop-Elite. 

Persönliche Anmerkung: Ich hatte an dieser Stelle auch ein mögliches Engagement bei Helene Fischer hinterfragt. Aber eher zum „Verbrüdern“. Was ich nicht wusste, dass WRCK für Helene schon mal die Bühne auf Schalke gebaut haben. Und dann erlebte ich eine ernst gemeinte Lobeshymne auf diese Lady: Super Entertainerin, super Profi, überhaupt nicht divenhaft … von ihr bekommt jeder, auch jeder Kabelhelfer die Hand. Über ihre Musik waren wir uns einig, da haben wir einen anderen Geschmack. Aber über den Menschen werde ich mein Schubladendenken korrigieren müssen. Und auf die Frage, wer denn von den ganz Großen nicht diesen wertschätzenden Umgang pflegt, kam ein verschmitztes Schweigen. Und ich bin sicher, dass ich diese Diskretion auch nicht mit ein paar Mojitos geknackt bekomme. Profis halt – Respekt, Jungens!

 #5 Apropos Diskretion. Wir sind noch national unterwegs. Ich habe hier einen Kunden stehen mit drei Buchstaben. Ich habe gelernt, dass man in einem solchen Business gelegentlich auch an Geheimhaltungspflichten gebunden ist. Könnt ihr über größere Auftraggeber sprechen?
Das dürfen wir. SAP betreuen wir schon seit zwölf Jahren. Da sind wir angefangen, als sie ihre Firmenzentrale erweitert haben, in Walldorf. Da sind wir empfohlen worden von einer befreundeten Partnerfirma aus Heidelberg. Seitdem betreuen wir, was das Dekorative anbelangt, alle Veranstaltungen vom Konzern.

#6 Bilanzieren wir: Ein paar Jungs fiden sich irgendwann zusammen, so wie ihr, Gründerstory, und mittlerweile ist es so, dass ihr bei SAP gesetzt seid. Ich finde das wichtig, dass unsere Unternehmen im Revier des PLATZHIRSCH das wissen. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. Sprechen wir über eure internationalen Geschichten. Ihr habt vorhin schon John Deere angesprochen.  Und für alle, die John Deere nicht kennen, was machen die? Die machen ziemlich große und coole Projekte mit euch. Erzählt mal!
Die sind Weltmarktführer für landwirtschaftliche Maschinen. Zum Beispiel Traktoren. Grüne Traktoren, gelbe Felgen. Die erste Veranstaltung mit unserer Beteiligung war in Warschau, 2005 müsste das gewesen sein. Die machen regelmäßig Events über drei Tage, wo sie Großvertreter und Händler einladen, um sie über Neuerungen ihrer Produkte zu informieren. 

Wir sind in der Regel zwei Monate in ein solches Projekt eingebunden, nebst Auf- und Abbau. Unsere Einsatzorte mit denen lagen u.a. auf Teneriffa, in Portugal, in Spanien.

#7 Wenn man euch digital finden möchte, muss man mit dem Firmennamen WRCK nicht lange tippen. Man findet dann auf eurer Seite neben eurer DNA „WIR SIND RAUMKÜNSTLER“ vier Säulen, und zwar: Event, Deko, Messe- und Ladenbau & Interieur.  Gibt es da Präferenzen?
Alle vier Bereiche sind stabile Stützpfeiler unseres Unternehmens, und vielfach überschneiden sich diese Bereiche auch. Und alle Bereiche haben etwas gemeinsam: Sie brauchen einen Raum. Unsere Expertise ist es, diesen Raum mit einer Story zu füllen.

#8 Wenn ich nochmal die vier Säulen anschaue … wo man auf den ersten Blick wahrscheinlich nicht drauf kommt … ihr macht auch Festinstallationen. Wenn ein Gründer, ein etabliertes Unternehmen zu euch kommt, mit einem Raum, der ver-artet werden soll, um beim Wording Raumkunst zu bleiben, auch da wärt ihr die richtigen Ansprechpartner, oder?
In der Tat.

 #9 Vertiefen wir unseren Gedanken und Ideen zu Business-Veranstaltungen, ob Kunden oder Mitarbeiter-Events.Ist man nicht gut beraten, sich für die Gestaltung von Events auch wirklich eine fremde Sicht zu holen? Denn ansonsten laufen Events gelegentlich wie folgt ab: Wer macht die besten Frikadellen? Welchen Partyservice rufen wir an? Kennt jemand von uns einen Bierverleger? Und dann puzzelt sich eine solche Nummer zusammen. Der Weg andersrum könnte sein: Man setzt sich mit Profis zusammen. Diese hinterfragen dann:  Was ist euer Motiv, warum wollt ihr feiern? Was muss nachher anders sein als vorher? Und vor allen Dingen – was soll hängen bleiben?
Ja, da sehen wir ein großes Potenzial, was bisweilen von Unternehmen noch unterschätzt wird. Wir können aufgrund unserer Erfahrung sehr gut einschätzen, was bei den Menschen bzw. bei der jeweiligen Zielgruppe gut ankommt und was sich auch nachhaltig in deren Köpfen verankert. 

 #10 Wäre ein Unternehmens-Parookaville oder ein Team-Event wie ein „Little-Burning-Man“ reizvoll?
In der Tat. Wir würden uns freuen, dies mitzugestalten. Es muss aber nicht immer total überkandidelt oder sehr teuer sein, sondern letzten Endes ist ja immer das Ziel, dass sich die Kunden und die Mitarbeiter mit dem Unternehmen verbunden fühlen. 

Und dazu bedarf es einer runden Geschichte, die dann aber auch über die Elemente erzählt wird. Und … es gibt auch Sachen, die lassen sich nicht wegreduzieren – dazu gehören insbesondere Sicherheitsaspekte, Seit dem extrem traurigen Kapitel „Loveparade“ in Duisburg liegt da ein sehr großer Fokus drauf. Da ist man gut beraten, sich beraten zu lassen. (rb)

 

WRCK Raumkonzepte GmbH & Co. KG
Telingskamp 11, 46395 Bocholt
Fon: +49 (0) 2871 29 33 60 
www.wrck.de