„Cappuccino-Gedanken“

von | 5, 05, 20 | ALLGEMEIN

92.086 Stunden Schlaf / 

9.051 Stunden hinter dem Lenkrad / 

60 Minuten täglich im Bad – Und was das alles mit uns zu tun haben könnte?

Sonntag, 08. Dezember 2019, 10:15 Uhr.
Beim zweiten Morgen-Cappuccino bereite
ich mich auf ein weiteres Meeting mit Klemens Elsenbusch am morgigen Tag vor. Wir begleiten ihn, seine Familie, sein Team bei der „Metamorphose eines Familienbetriebs im Handwerk“ (PLATZHIRSCH #2). Ich lasse einige Botschaften der letzten Story auf mich wirken:

Die Wohnwelten verändern sich.
Das Badezimmer wird immer mehr zur
Wellness- beziehungsweise Wohlfühl-Oase. 

Die Menschen bekommen ein tieferes Bewusstsein für ihr Zuhause, für ihr „Nest“ wie wir das bezeichnen. Sie realisieren, dass sie durchschnittlich 200.000 Stunden ihres Lebens mit Schlafen verbringen. 

Mir wird noch einmal deutlich, wie innovativ das Team Elsenbusch sich für die Zukunft aufstellt. Wir saßen dem Installateur- und Heizungsbaumeister Klemens Elsenbusch gegenüber, für den es zu einer naheliegenden, logischen Konsequenz wurde, fortan auch Boxspringbetten ins Portfolio der T-RAUMWELTEN aufzunehmen. 

Ich komme zurück zu der gigantischen Zahl von Schlafstunden. Ist mir das bislang so deutlich geworden? Was hat diese Zahl für eine Relevanz? Ich googele, strapaziere ein paar Statistiken, spiele mit Zahlen, Stereotypen, etc. 

Heraus kommt: Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland belief sich 2015 für Männer auf 78,4 und für Frauen auf 83,4 Jahre. Für die 45-jährige Bocholterin (die das Gros der Ladies in dieser Stadt repräsentiert) bedeutet dies, dass sie rein statisch gesehen noch 92.086 Stunden Schlaf vor sich hat – Tagträume außen vorgelassen. 

Der 46-jährige Gatte (rein statistisch-demografisch betrachtet) wird noch 9.051 Stunden hinter dem Lenkrad seines liebsten Kindes verbringen – 972 davon im Stau. Das Wagenwaschen-Ritual am Samstag nicht berücksichtigt. 

Für den Lebensraum „Fahrzeug“ ist ER bereit 31.130 Euro zu investieren – 3.913 Euro jährlich. Wobei die wenigsten es durchhalten, einem Fahrzeug die statistischen acht Jahre treu zu bleiben. Denn (auch wieder rein statistisch gesehen) nach vier Jahren hat sich das männliche deutsche Auge an einem Gegenstand sattgesehen. Das gilt für Gegenstände, nicht für Partnerinnen, wohlgemerkt!

Wenn SIE den Invest in den Lebensraum „Schlafzimmer“, in ein neues Boxspringbett andiskutiert, regt ER sich erst einmal eine Runde künstlich auf. Wenn man die vorstehenden Google-geschwängerten Weisheiten jetzt miteinander in Relation setzt, könnte es komisch werden – für IHN. Man muss nicht Mathematik studiert oder Einstein’sches Blut in der Adern haben, um vorauszuahnen, dass man mit dieser eher wissenschaftlichen Betrachtung auf sehr dünnem Eis unterwegs sein könnte. 

Neben dem Schlafzimmer ist das Bad
der intimste Raum in der Wohnung.
Ein oftmals unterschätzter Raum von zentraler Bedeutung.

Gut eine Stunde am Tag verbringen wir auf diesen
durchschnittlich acht Quadratmetern.

Wobei es immer mehr und immer fließendere Übergänge
zwischen Schlafzimmer und Bad gibt.

Die Dicke des Eises minimiert sich auf Esspapier-Stärke, wenn man(n) den Faktor Emotionalität ins Spiel bringt, bei seinem „liebsten Kind“. Das wäre genauso suboptimal-klug, als wenn man mit einem Kartoffelmesser zum Pistolenduell erscheinen würde. Wir sprechen über das eheliche Bett, dem Epizentrum der Emotionen: Sparsamkeit ist hier höchstens bei unseren Worten und Argumenten angezeigt, nicht aber beim besagten Boxspringbett.

 Für die letzten Realitäts-Allergiker:

„80 Prozent der Kaufentscheidungen werden von Frauen getroffen“, 

wie meine Speaker-Freundin Ulrike Aichhorn untersucht hat.

Ich habe ein paar Jahre lang geglaubt, zu den verbleibenden 20% zu gehören. Bei Licht und einem dunklen Rotwein betrachtet: kompletter Selbstbetrug. 

Ich weiß, bei EUCH zu Hause ist das alles vollkommen anders. Ich bringe ja nur die Zahlen des statistischen Durchschnitts ins Schwingen. Die PLATZHIRSCH-Leserin, der PLATZHIRSCH-Leser verkörpert alles andere als den Durchschnitt. 

Wir werden morgen über T-RAUMWELTEN sprechen. Anlass genug, sich mit Wohn- und Bad-Trends auseinanderzusetzen:

 Neben dem Schlafzimmer ist das Bad der intimste Raum in der Wohnung. Ein oftmals unterschätzter Raum von zentraler Bedeutung. Gut eine Stunde am Tag verbringen wir auf diesen durchschnittlich acht Quadratmetern. Wobei es immer mehr und immer fließendere Übergänge zwischen Schlafzimmer und Bad gibt. Ich erinnere mich noch an ein Erlebnis in einem Düsseldorfer Hotel vor 15 Jahren. Bei der Glasdusche in der Mitte der Suite kam mir als erstes ein Planungsfehler in den Sinn. Die Skepsis wich, der Coolness-Faktor gewann die Oberhand. 

Mit wem wir auch sprechen, ein globaler Trend im Bereich der Wohnwelten ist, dass Menschen ihre Räume immer mehr personalisieren (siehe auch Interview mit Erwin Ganten und Marijke Noy von Winkels Interior Design Exhibition in dieser Ausgabe). Es gilt: Individualität vor Uniformität. Auch die bislang eher zweckorientierten Räume, wie das Bad, werden zu Spiegelbildern der Individualität der Persönlichkeiten, die diese nutzen. 

Der barock-gerahmte Spiegel, die Armaturen im Retro-Style, die freistehende Badewanne … alles Vintage-Elemente, die uns ein wenig aus Hektik des Alltags herauslösen. Stilvolle Deckenleuchten, prachtvolle Kronleuchter und echte Kerzenleuchter verbannen das Neonlicht. Das individuell geformte, goldene Waschbecken wird zu einem augen-schmeichelnden Design-Element. 

Ein so designtes Bad mutiert zu einem echten Wohlfühl-Ort für Körper und Seele – einer Tankstelle guter Emotionen für den Tag und für die Nacht. Das Badezimmer rückt 2020 vermehrt in den Fokus und verschmilzt mit dem Schlafzimmer zur einheitlichen Wohnwelt. Die Menschen verabschieden sich von  der Idee, das Bad nur über seine ursprüngliche, zweckorientierte Funktion zu definieren. 

Ich fühle mich gewappnet für den nächsten Tag. Bitte hier weiterlesen